Schüler gedenken Kriegsende: Erinnern für Frieden in Nidda

Schüler gedenken Kriegsende: Erinnern für Frieden in Nidda

Nidda, Deutschland - Am 14. Juni 2025 fand in Nidda eine eindrucksvolle Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Kriegsendes statt. Schüler der Gesamtschule Konradsdorf organisierten das Event zusammen mit den Initiatoren von „Talk am Turm“. Unter dem Motto „Die Bedeutung von Krieg für Menschen und der Abbau von Feindbildern“ reflektierten sie über die Konsequenzen, die der Zweite Weltkrieg für viele hatte. Initiator Konrad Schulz betonte, wie sehr die Nachwirkungen des Krieges nach dem Waffenstillstand am 8. Mai 1945 bis heute spürbar sind, und die Wichtigkeit, diese Geschichte im Gedächtnis zu behalten.

Die dreistündige Veranstaltung fand unter der Leitung der Lehrer Tobias Stolte und Holger Lux statt und wurde von der Schulleiterin Birgit Bingel sowie Geschichtslehrerin Antje Salatzkat begleitet. Besonders eindrucksvoll waren die Präsentationen der Schüler, die Szenarien aus dem Zweiten Weltkrieg skizzierten, etwa die erschreckenden Zahlen der Opfer: zwischen 60 und 70 Millionen Tote, die zum Teil auch aus der Wehrmacht stammten.

Erinnerung an Flucht und Vertreibung

Wir erfuhren von den 12 bis 14 Millionen Menschen, die während und nach dem Krieg fliehen mussten, sowie von den dramatischen Schicksalen der 11 % der deutschen Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft gerieten. Zudem wurde das Massaker in Hirzenhain thematisiert, bei dem 87 Häftlinge unter dem Befehl von SS-Oberführer Dr. Trummler ermordet wurden. Auch die Kämpfe am Glauberg und die Besetzung durch die US-Army fanden Erwähnung und ließen die gespenstische Atmosphäre der damaligen Zeit aufleben.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Tyron Unger an der Orgel, Hannah Finke an der Gitarre und Louis Waldschmidt am Klavier. Ihre Beiträge trugen dazu bei, einen emotionalen Rahmen zu schaffen. Darüber hinaus gab es eine lebhafte Diskussion über die sogenannte „Stunde Null“ und die enorm wichtige Aufgabe der Erinnerung an die Verbrechen des NS-Regimes. FNP berichtet über die intensiven Gespräche, die von den Rednern Birgit Bingel, Tobias Stolte, Maria-Louise Seipel, Rainer Böhm und Hans Hamrich angestoßen wurden.

Herausforderungen der Erinnerungskultur

Das Gedenken an die Schrecken des Krieges und die damit verbundenen Verbrechen ist nach wie vor ein heikles Thema. Eine Aufarbeitung der NS-Verbrechen blieb lange Zeit im Hintergrund. Zeit.de hebt hervor, dass die deutschen Gerichte anfänglich eine gewisse Abneigung zeigten, sich intensiv mit der NS-Vergangenheit auseinanderzusetzen. Generalbundesanwalt Max Güde stellte bereits 1958 fest, dass wenig zur Aufarbeitung der Verbrechen geschehen sei und die Gesellschaft es sich zu leicht gemacht habe.

Die Gedenkstätten und Veranstaltungen wie die in Nidda stellen jedoch sicher, dass diese dunkle Phase der Geschichte nicht vergessen wird. bpb.de spricht von einem gesamtgesellschaftlichen Umbruch, da die Überlebenden der Kriegsjahre und Holocaust-Opfer immer weniger werden. Neue Erinnerungsansätze, möglicherweise durch digitale Zeitzeugen, könnten dazu beitragen, das Gedenken lebendig zu halten und die Lehren aus der Vergangenheit an zukünftige Generationen weiterzugeben.

Die Kollekte des Abends wurde für das Projekt „Unicef hilft Kindern im Krieg“ gesammelt, eine weitere Initiative, die zeigt, wie wichtig es ist, den Blick nicht nur zurück, sondern auch nach vorn zu richten und aktiv etwas gegen die Fortsetzung von kriegerischen Konflikten zu tun.

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OrtNidda, Deutschland
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