Friedberger Tunneldurchstich vor dem Aus? Kosten explodieren auf 45 Millionen!
Friedberg diskutiert über steigende Kosten für den Tunneldurchstich nach Fauerbach. Entscheidung am 11. September steht bevor.

Friedberger Tunneldurchstich vor dem Aus? Kosten explodieren auf 45 Millionen!
Ein gewaltiges Projekt für die Stadt Friedberg steht auf der Kippe. Über 20 Jahre wird bereits über einen neuen Tunneldurchstich unter dem Bahnhof diskutiert, der für mehr Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Fauerbach sorgen soll. Doch die aktuellen Kostenexplosionen werfen einen Schatten auf die Planungen. Die Kosten für den Tunnel, der die Bahngleise durchqueren soll, steigen von ursprünglich 8 Millionen Euro auf nunmehr 20 Millionen Euro. Das berichten hessenschau.de und fr.de.
Diese Entwicklung überrascht nicht nur die Bürger, sondern auch die Stadtverwaltung selbst. Bürgermeister Kjetil Dahlhaus äußerte, dass die Kostensteigerung unerwartet gekommen ist. Insbesondere der städtische Anteil erhöht sich von 8 Millionen auf nunmehr 20 Millionen Euro, was die Diskussion im Stadtrat anheizt.
Hintergrund des Projekts
Der Friedberger Bahnhof stellt aufgrund seiner zehn Bahnsteige einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Rhein-Main-Gebiet dar. Die S-Bahn-Linie 6 endet hier, und der geplante Tunneldurchstich soll Fauerbach mit der Innenstadt verbinden und dabei auch barrierefreie Zugänge schaffen. Das erleichtert den Zugang zu Schulen, Ärzten und Einkaufsmöglichkeiten für die Bürger. Ein weiteres Problem ist, dass der Tunnel derzeit als Sackgasse am letzten Gleis endet.
Die neueste Berechnung der Deutschen Bahn legt die Gesamtkosten für das Vorhaben auf 45 Millionen Euro fest. Die Bürger sind besorgt und haben eine Petition ins Leben gerufen, die fast 1.500 Unterschriften gesammelt hat, um den Tunnel zu unterstützen, da dies eine einmalige Chance für die Stadt darstellt. Laut Bürgermeister sind viele Bürger für den Durchstich des Bahnhofstunnels nach Fauerbach, was die Diskussion um eine angemessene Finanzierung weiter anheizt.
Politische Meinungen und die bevorstehende Entscheidung
Die Meinungen im Stadtrat sind gespalten. Während Grüne und SPD das Projekt befürworten und die Vorteile sehen, lehnen die FW und FDP das Vorhaben aufgrund der hohen Kosten ab. Die CDU zeigt sich überraschend positiv, stellt aber eine Ausstiegsklausel bei weiteren Kostensteigerungen in Aussicht. Ein Finanzierungsmodell wird voraussichtlich bis zur nächsten Sitzung am 3. September vorgelegt, um Klarheit über die Fördermittel zu schaffen.
Am 11. September steht die entscheidende Stadtverordnetenversammlung an, in der über das Schicksal des Projekts entschieden werden muss. Der Finanz- und Hauptausschuss plant noch eine Sondersitzung, um die Thematik zu erörtern. Ausschussvorsitzender Bernd Stiller betont, dass die neuen Zahlen erst verdaut werden müssen, während die Diskussion über alternative Lösungen, wie etwa die Verbreiterung der Kleinen Unterführung, bereits abgelehnt wurde.
Mit all diesen Unsicherheiten und Herausforderungen steht das Millionenprojekt Tunneldurchstich in Friedberg auf der Kippe, und die Uhr tickt. Ob die lange diskutierte Unterführung am Ende Realität wird oder in den Schubladen der Stadtverwaltung bleibt, bleibt abzuwarten.