Hilda Stern Cohen: Würdigung einer starken Frau in Bad Nauheim!

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Am 28.06.2025 wurden in Bad Nauheim Tafeln zu Ehren der jüdischen Dichterin Hilda Stern Cohen enthüllt, um starke Frauen würdigen.

Am 28.06.2025 wurden in Bad Nauheim Tafeln zu Ehren der jüdischen Dichterin Hilda Stern Cohen enthüllt, um starke Frauen würdigen.
Am 28.06.2025 wurden in Bad Nauheim Tafeln zu Ehren der jüdischen Dichterin Hilda Stern Cohen enthüllt, um starke Frauen würdigen.

Hilda Stern Cohen: Würdigung einer starken Frau in Bad Nauheim!

In Bad Nauheim wird eine besonders bewegende Erinnerungskultur gepflegt: Heute wurde die erste Infotafel im Rahmen des Projekts „Starke Frauen“ enthüllt, die an die jüdische Dichterin Hilda Stern Cohen erinnert. An der Sophie-Scholl-Schule, wo sie einst als Religionslehrerin tätig war, würdigt die Tafel nicht nur ihr Wirken, sondern auch ihr erlebtes Leid während des Holocaust. Hilda Stern Cohen, die von 1924 bis 1997 lebte, ist ein Symbol für die Stärke und Resilienz, die viele Frauen in schwierigen Zeiten gezeigt haben. Ihre Beiträge zur Literatur, erst nach ihrem Tod entdeckt, spiegeln die Schrecken und die Überwindung ihrer Trauma wider.

Die Infotafel enthält ein Foto von Hilda, eine Kurzbeschreibung ihres Lebens und einen QR-Code, der den Zugang zu mehrsprachigen Texten ermöglicht. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es, die Erinnerung an Stern Cohen über die Grenzen der Stadt hinaus zu verbreiten. Bis Herbst 2025 sollen insgesamt zwölf Frauen aus der Geschichte Bad Nauheims geehrt werden, wobei die Tafeln an deren früheren Wohnstätten oder Wirkungsstätten angebracht werden. Ein weiteres Zeichen, dass bei uns das Andenken lebendig bleibt.

Eine beeindruckende Lebensgeschichte

Hilda Stern Cohen wurde in Nieder-Ohmen, Oberhessen, geboren und wuchs in einer Zeit auf, die von Verfolgung und Leid geprägt war. Bereits 1937 besuchte sie die Israelitische Lehrerbildungsanstalt in Würzburg und unterrichtete ab 1939 an der Jüdischen Bezirksschule in Bad Nauheim. Mit der Deportation 1941 wurde ihre Lebensbahn brutal unterbrochen; sie wurde ins Ghetto Lodz und später ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Trotz dieser schrecklichen Erfahrungen überlebte sie, ein Wunder in einer dunklen Zeit der Geschichte.

Nach dem Krieg gelangte sie, über einen Umweg durch Österreich, in die USA, wo sie als jüdische Religionslehrerin arbeitete. In dieser Zeit begann sie, ihre Erlebnisse in Form von Gedichten und Prosatexten zu verarbeiten. All das blieb lange im Verborgenen, da ihr literarisches Schaffen erst nach ihrem Tod ans Licht kam. Ihr Mann fand 150 ihrer Texte, die ihre traumatischen Erfahrungen reflektieren und die Rückkehr ins normale Leben thematisieren. Diese Texte wurden posthum veröffentlicht und fanden ihren Platz in der literarischen Erinnerungskultur.

Eine Stimme für die Vergessenen

Der Holocaust hat Millionen Menschen das Leben gekostet, und viele Überlebende wie Hilda haben ihre Stimmen genutzt, um die Schrecken ihrer Vergangenheit zu dokumentieren. Jedes Jahr am 27. Januar gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus und erinnern an das Leid, das Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer Identität erfahren mussten. Hilda Stern Cohens Werk ist Teil dieser Mahnung, die auch in der heutigen Zeit noch von Bedeutung ist, zumal viele ihrer Texte auch in den vergangenen Jahren neu entdeckt und veröffentlicht wurden.

Das Projekt „Starke Frauen“ in Bad Nauheim, organisiert von Gästeführerin Gabriele Freyer, ist nicht nur eine Ehrung für die verstorbenen Frauen, sondern ein lebendiger Beitrag zur Erinnerungskultur, die das Vergangene mit dem Gegenwärtigen verbindet. Indem wir ihre Geschichten erzählen und sichtbar machen, geben wir ihnen und ihrem Kampf für das Leben eine Stimme, die auch künftige Generationen erreichen wird.