Perfekte Elternschaft unter Druck: Gen Z-Ängste und Herausforderungen!

Perfekte Elternschaft unter Druck: Gen Z-Ängste und Herausforderungen!

Hanau, Deutschland - Die Herausforderungen, vor denen junge Eltern heute stehen, sind alles andere als trivial. Insbesondere die Generation Z, deren erste Vertreter derzeit in das elterliche Dasein eintreten, stehen unter einem enormen Druck, ihre Erziehungsmethoden als perfekt zu erachten. Laut einem Bericht von Hanauer hat eine Studie der Pronova BKK ergeben, dass etwa 47 Prozent dieser Eltern regelmäßig an ihrer Eignung zweifeln. Besonders besorgniserregend ist, dass jede zweite Mutter sich ständig fragt, ob sie wirklich gut genug ist – ein Phänomen, das als „Mom-Impostor Syndrom“ bekannt ist und viele Frauen in ihrer Rolle verunsichert.

Von den Vätern dagegen gibt nur jeder Dritte an, sich so häufig zu hinterfragen. Diese Diskrepanz zeigt sich nicht nur in den Selbstzweifeln, sondern auch in der Kommunikation unter Eltern, die zunehmend auf sozialen Medien statt auf Spielplätzen stattfindet. Katharina Hübner, Erzieherin und Familienberaterin, beschreibt, dass viele Eltern glauben, bei weinenden Kindern etwas falsch gemacht zu haben. Es ist kein Wunder, dass Reizbarkeit bei kleinen Missgeschicken immer häufiger auftritt – nahezu die Hälfte aller Eltern gibt an, in solchen Momenten oft gereizt zu reagieren.

Elternschaft im Zeitalter von Social Media

Im Gegensatz zu den Herausforderungen, die die Gen-Z-Eltern belasten, finden Millennials – geboren zwischen 1980 und 1995 – ihren Weg in die Elternschaft ebenfalls nicht einfach. Sie neigen dazu, ihre Erziehungsmethoden als „bedürfnisorientiert“ zu beschreiben, wobei ein liebevoller und respektvoller Umgang mit den Kindern im Mittelpunkt steht. Strategies von Ratschlägen wie „Lass ihn schreien“ sind dabei in dieser Generation weniger verbreitet. So zeigt eine Erhebung, dass Mütter aus dieser Altersgruppe oft unter dem Druck leiden, eine gute Mutter sein zu müssen, was zu einem hohen Stresslevel führt. Der Austausch über Erziehung findet zunehmend auf Social Media statt, wo Mütter und Väter offen über ihre Herausforderungen sprechen und oft Ratschläge teilen.

Für viele Eltern bedeutet das ständige Streben nach der perfekten Elternschaft eine teils zwanghafte Anpassung an das, was in der Online-Welt als ideal angesehen wird. Hübner betont, dass es wichtig ist, auch die Bedürfnisse der Eltern zu berücksichtigen, um eine gesunde Bindung zum Kind aufzubauen und nicht an den eigenen Ansprüchen zu zerbrechen. Die authentic parenting-Bewegung, die dazu einlädt, ehrlich über die eigenen Erfahrungen zu berichten, gewinnt an Beliebtheit. Immer mehr Eltern bekennen sich zu ihren Unsicherheiten und dem Druck, unter dem sie stehen.

Bedürfnisorientierte Erziehung – Ein Ausblick

Ein Beispiel aus dem Alltag veranschaulicht die Theorie: Eine Mutter, Sabrina, bittet ihre Tochter, die Schuhe auszuziehen, doch das blonde Mädchen wehrt sich beharrlich. Nach zwanzig Minuten weinen und Tretens zeigt Sabrina Verständnis für die Emotionen ihrer Tochter und erklärt geduldig die Situation. Solch eine Reaktion entspricht ganz den Empfehlungen der bedürfnisorientierten Erziehung, die darauf abzielt, die Gefühle und Bedürfnisse sowohl des Kindes als auch der Eltern zu respektieren.

Erziehungsfragen sind vielfältig, und die Herausforderungen, vor denen Mütter und Väter stehen, werden von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst – von sozialen Medien bis hin zu den traditionellen Erziehungsmethoden ihrer eigenen Eltern. Der Druck zur „maximal verunsicherten Elternschaft“, wie es der Generationenforscher Rüdiger Maas beschreibt, lässt sich nicht ignorieren, und die Suche nach Informationen über Erziehung geschieht immer schneller online. Diese Entwicklungen werfen neue Fragen auf: Wie gelingt es Eltern, ihren Kindern eine stabile Bindung zu bieten, während sie gleichzeitig den eigenen Ansprüchen gerecht werden müssen?

Das Bild der modernen Elternschaft ist bunt, vielschichtig und provoziert eine offene Diskussion über die Herausforderungen und Freuden, die sowohl die Generation Z als auch Millennials erleben. Die Erziehungsstile entwickeln sich weiter, und nicht selten wird dabei der Druck, den sich Eltern selbst auferlegen, zur größten Hürde.

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OrtHanau, Deutschland
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