Überlastung und Ausstieg: Lehrkräfte in der Schonhaltung!

Überlastung und Ausstieg: Lehrkräfte in der Schonhaltung!

Hanau, Deutschland - Die Stimmung an den deutschen Schulen ist teilweise trist – das zeigt sich nicht nur in den Berichten der Lehrkräfte, sondern auch in den aktuellen Studien und Statistiken. Laut Hanauer.de sind viele Lehrkräfte unzufrieden oder überfordert, ziehen jedoch selten die Konsequenz und kündigen. Die Ursache: Eine Kündigung ist oft mit finanziellen Einbußen durch den Verlust der Verbeamtung verbunden. Stattdessen wählen viele den Weg der Frühpensionierung oder kämpfen sich durch Dienstunfähigkeit.

Die Lage ist angespannt. So müssen sich Lehrkräfte häufig in eine „Schonhaltung“ begeben und leisten nur noch das Nötigste. Ex-Lehrerin Isabell Probst nennt in diesem Zusammenhang fünf Hauptgründe für den Ausstieg aus dem Beruf: die Überlastung, die fehlenden Möglichkeiten zur Weiterentwicklung, das hohe Berufsethos ohne ausreichende Unterstützung, Führungsmängel und individuelle Belastungen oder Diagnosen. Es wird deutlich, dass das Bildungssystem hier massiven Reformbedarf hat.

Der schleichende Exodus

Laut einer aktuellen Studie des Spiegel, zeigt sich ein schleichender Exodus aus den Schulen. Der Bildungsmonitor 2024 hat ermittelt, dass in Bremen 13,6% und in Bayern sogar 29,5% der Lehrkräfte aufgrund von Dienstunfähigkeit aus dem Beruf ausgeschieden sind. Ein echtes Dilemma, das nicht nur die Lehrer selbst betrifft, sondern auch die Schüler und die gesamte Bildungslandschaft.

Schulen schwitzen! Im aktuellen Schuljahr fehlen deutschlandweit an über 3.500 Schulen mehr als 15% der Lehrkräfte, wie aus den Daten des Deutschen Schulportals hervorgeht. Zudem haben 10,5% der Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen keine anerkannte Lehramtsprüfung abgelegt. Der Anteil junger Lehrkräfte unter 35 Jahren ist mit 21,1% relativ gering, während mehr als 36,2% der Lehrkräfte über 50 Jahre alt sind. Eine alarmierende Entwicklung für die Zukunft der Schulen!

Was tun gegen den Lehrermangel?

Die Politik muss dringend handeln. Der Bildungsrat plant bereits, den Lehrermangel durch temporäre Kürzungen der Stundentafeln und Reformen in der Lehrerbildung zu bekämpfen. Immerhin zeigen die Statistiken, dass die Zahl der Lehramtsabsolventen zwar einen kleinen Anstieg aufweist – im Prüfungsjahr 2023 gab es rund 29.000 Absolventen – aber das reicht nicht, um den Rückgang in den letzten zehn Jahren von 12,6% zu kompensieren.

Die Herausforderungen sind groß, und die Lösung ist nicht einfach. Es ist klar, dass die Zukunft der Schulen von vielen Faktoren abhängt. Nur mit einer Kombination aus politischem Willen, großen Veränderungen im Bildungssystem und einer besseren Unterstützung der Lehrkräfte können wir die Situation langfristig verbessern. Ein gewisses „Sich-wieder-Sammeln“ im Lehrerberuf wäre hier das Ziel – für die Lehrer und vor allem für die Schüler!

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OrtHanau, Deutschland
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