Hanau kämpft um Großstadtstatus: Klage gegen intransparente Zensus-Zahlen!
Hanau klagt gegen Hessen wegen Zensus-Fehlern, die Großstadtstatus und jährliche Finanzmittel bedrohen.

Hanau kämpft um Großstadtstatus: Klage gegen intransparente Zensus-Zahlen!
In Hanau brodelt es! Die Stadt hat beim Verwaltungsgericht Frankfurt Klage gegen das Land Hessen eingereicht. Grund dafür sind erhebliche Fehler im Zensus 2022, der laut den städtischen Berechnungen mehr als 10.000 Einwohner zu wenig erfasst hat. Laut hessenschau.de könnte die Stadt sogar den Großstadtstatus verlieren, sollte sich die aktuelle Einwohnerzahl von 93.632, die am Zensus-Stichtag 15. Mai 2022 festgehalten wurde, nicht ändern. Um ihren Status zu behalten, fehlen Hanau konkret 6.368 Einwohner, was für die Stadt gravierende Folgen hätte.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky und die Stadtverwaltung sind überzeugt, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegt. Das städtische Melderegister berichtet von etwa 102.943 Einwohnern zum Zensus-Stichtag. Aktuelle Zahlen belegen sogar, dass Hanau bereits Ende April 2025 rund 106.799 Menschen zählte. Diese Diskrepanz von fast 9.311 Einwohnern führt dazu, dass Hanau jährlich mit einem Verlust von knapp zehn Millionen Euro rechnen muss, was die kommunale Handlungsfähigkeit erheblich beeinträchtigen würde, berichtet die Fuldaer Zeitung.
Die Hintergründe der Klage
Angesichts dieser Umstände hat die Stadt Hanau nicht nur Klage eingereicht, sondern auch externe Experten hinzugezogen, um die Zensuszahlen zu überprüfen. Die interne Prüfung und die Fragen an das Hessische Statistische Landesamt (HSL) blieben bislang unbeantwortet, was die Stadt weiter verunsichert. Auch andere hessische Städte, wie Fulda und Schlitz, setzen sich mit ähnlichen Problemen auseinander und erwägen rechtliche Schritte gegen die Zensusdaten, die als „intransparent“ kritisiert werden.
Der Zensus 2022 zeigt, dass die Gesamtzahl der Einwohner in Hessen am 15. Mai 2022 bei etwa 6,21 Millionen lag, nachdem eine Korrektur um 2,6 Prozent nach unten nötig war. Dies bedeutet, dass vorangegangene Schätzungen von 6,37 Millionen Einwohnern nicht zutrafen, wie destatis.de darlegt. Hanau sieht sich durch diese Korrekturen stark benachteiligt.
Zukunft ungewiss
Die Verantwortlichen in Hanau haben das Gefühl, dass die Zensusdaten nicht nur ihre Stadt, sondern die gesamte Region betreffen. Ein Verlust des Großstadtstatus würde nicht nur finanzielle Einbußen mit sich bringen, sondern auch Auswirkungen auf städtische Projekte, die bereits für die wachsende Bevölkerung geplant wurden, etwa bei Wohnraum, Schulen und Kitas.
Die nächsten Schritte der rechtlichen Auseinandersetzung werden mit Spannung erwartet, und es bleibt abzuwarten, wie sich der Streit um die Zensuszahlen und deren Auswirkungen auf Hanau entwickeln wird. Klar ist: Hier ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen!