Wildschwein Eberhard: Mann vor Gericht wegen Wildererei und Drohungen!

Wildschwein Eberhard: Mann vor Gericht wegen Wildererei und Drohungen!

Gelnhausen, Deutschland - Ein kurzes Aufeinandertreffen mit der Natur kann in einem Rechtsstreit enden, wie der Fall eines 62-jährigen Mannes aus dem Altkreis Gelnhausen, Hessen, zeigt. Der Angeklagte wurde wegen Jagdwilderei und Bedrohung vor Gericht gestellt, nachdem er sich um ein Wildschwein gekümmert hatte, das er in seinem Garten gefunden hatte. Laut Pirsch pflegte der Mann das Frischling, das er „Eberhard“ nannte, indem er es mit einem Föhn aufwärmte und mit Katzenmilch fütterte.

Das Wildschwein entwickelte sich rasch zu einem zutraulichen Begleiter, der jeden Morgen zu ihm zurückkehrte. Doch seine fürsorgliche Haltung blieb nicht ohne Folgen: Das Veterinäramt ergriff Maßnahmen und nahm das Tier in Obhut, da es laut Gesetz nicht erlaubt war, ein Wildschwein ohne Genehmigung zu halten und das Gehege zu klein war.

Rechtsstreit über Wilderei

Der Mann war bereits in der Vergangenheit wegen Problemen bei der Tierhaltung aufgefallen, wie Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Bei seinem Gerichtstermin versuchte er zudem, Mitarbeiterinnen des Veterinäramtes zu fotografieren, was nur durch die Intervention seines Sohnes verhindert werden konnte. Besonders brisant waren seine Äußerungen, dass er jemanden kenne, der für 500 Euro „Leute aus der Bahn bringen“ könne, sowie das drohende Schlusswort: „Man sieht sich wieder“, berichtet Pirsch.

Am Ende erhielt der Mann eine Geldstrafe von 2.400 Euro, was 80 Tagessätzen zu jeweils 30 Euro entspricht. Er selbst zeigt sich nach wie vor unzufrieden mit dem Urteil und beteuert seine Unschuld.

Wilderei in Deutschland und ihre Folgen

Wilderei ist in Deutschland ein ernstes Thema. Laut Land und Forst umfasst das Jagdrecht nicht nur lebende Tiere, sondern auch Teile davon – sei es ein Geweih, ein Horn oder sogar Federn. Die illegale Aneignung solcher Tierteile stellt einen klaren Straftatbestand dar. Wer mit diesen Objekten in einer Jagdzone ohne Genehmigung hantiert, macht sich strafbar. Es wird empfohlen, diese Gegenstände liegen zu lassen, denn der wissentliche Kauf von gewilderten Tieren und deren Teilen kann sogar strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Ein verstärkter Fokus auf den illegalen Wildtierhandel zeigt, dass das Problem weitreichender ist. Der WWF fordert aktives Konfliktmanagement, um der Wildtierkriminalität entgegenzuwirken. Besonders in Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Bayern häufen sich die Fälle von illegaler Wildtierverfolgung. Auch Greifvögel sind betroffen, mehr als 2.200 Fälle seit 2005 belegen die schwere Situation, so der Bericht von National Geographic.

Die Verstrickungen zwischen Mensch und Wildtier rufen ein zunehmendes Bedürfnis nach Lösungen auf, um Mensch-Tier-Konflikte zu minimieren. Da liegt also noch viel an, um die Schönheiten der Natur und ihrer Geschöpfe zu schützen.

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OrtGelnhausen, Deutschland
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