Bad Homburg: Gastronomen und Kunden kämpfen gegen Mehrwegpflicht!
Bad Homburg diskutiert die Herausforderungen und Kosten der Mehrwegregelungen im Gastronomiesektor seit 2023.

Bad Homburg: Gastronomen und Kunden kämpfen gegen Mehrwegpflicht!
In Bad Homburg gibt es derzeit reichlich Diskussionsstoff rund um das Thema Mehrweg. Seit 2023 müssen Gastronomiebetriebe in Deutschland, die Essen oder Getränke zum Mitnehmen anbieten, in ihren Angeboten auch Mehrwegbehältnisse bereitstellen. Dies soll dazu beitragen, den enormen Verpackungsmüll zu reduzieren, der jährlich in Deutschland rund 350.000 Tonnen ausmacht. Doch die erste Bilanz nach der Einführung dieser Regelung fällt durchwachsen aus. Sowohl Kunden als auch Gastronomen zeigen sich verhalten gegenüber diesen neuen Anforderungen. Das berichtet die Frankfurter Neue Presse.
Eine Umfrage in Bad Homburg verdeutlicht, dass sowohl Gastwirte als auch Gäste mit der neuen Pflicht hadern. Kritiker bemängeln das Fehlen eines einheitlichen Systems und die hohe Komplexität der Regelungen. Viele kleine Betriebe, die von der Regelung ausgenommen sind, haben sogar entschieden, ganz auf To-Go-Optionen zu verzichten, um den erhöhten Aufwand zu meiden. Die Stadt Bad Homburg kontrolliert zwar die Einhaltung der Mehrwegangebotspflicht, jedoch sind viele Gastronomen mit weniger als fünf Mitarbeitern nicht verpflichtet, Mehrwegbehältnisse anzubieten.
Hohe Kosten und Skepsis bei den Gastronomen
Die Umstellung auf Mehrweg bedeutet für viele Gastwirte nicht nur einen höheren organisatorischen Aufwand, sondern auch zusätzliche Kosten. Die monatlichen Gebühren für Anbieter wie „Recup“ und „Rebowl“ liegen zwischen 25 und 45 Euro, abhängig von der Größe des Betriebs. Doch die Gastronomen klagen über hohe Einmalkosten sowie Platzprobleme, die durch die Lagerung von Mehrwegbehältnissen entstehen. Besondere Skepsis zeigen die Kunden, die sich mit den teils hohen Pfandbeträgen von 1 Euro für Becher und 5 Euro für größere Behälter schwertun.
Rund um Bad Homburg bricht der BUND verhalten eine Lanze für die Umwelt und fordert ein Verbot von Einwegverpackungen. Diese werden besonders häufig von kleinen Betrieben verwendet, die weniger unter den neuen Regelungen stehen. Ein Lösungsansatz sind alternative Systeme wie die App „Vytal“, bei der Kunden Verpackungen mieten können, um den Verwaltungsaufwand für die Gastronomen zu minimieren.
Zukunftsaussichten und Einsparpotenzial
Für viele Unternehmer ist es jedoch nicht alles düster. Eine Beispielrechnung zeigt, dass Gastronomen theoretisch durch die Umstellung auf Mehrweg in manchen Fällen sogar sparen könnten. Ebenso wird die Hoffnung gehegt, dass die Kundschaft mit der Zeit offener für die neuen Angebote wird. Vielleicht merken die Leute bald, dass man mit dem Mehrweg auch einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann.
Zusammenfassend ist die Einführung des Mehrwegangebots in Bad Homburg ein spannendes Thema, dass sowohl Chancen als auch Herausforderungen birgt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird, und ob die Skepsis der Verbraucher überwunden werden kann. Die Diskussion um Verpackungsmüll und nachhaltige Alternativen ist jedenfalls noch nicht zu Ende.