Frankfurt setzt auf Wachstum: 60 Banken nach Brexit in der Region!
Frankfurt setzt auf Wachstum: 60 Banken nach Brexit in der Region!
Frankfurt am Main, Deutschland - Frankfurt und die Rhein-Main-Region haben sich in den letzten Jahren stark um Unternehmen bemüht, insbesondere seit dem Brexit-Votum im Juni 2016. Damals, am 24. Juni, schaltete die Frankfurt Rhein-Main GmbH eine Website frei, um die Region als attraktive Option für Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich zu präsentieren. Eric Menges, der Geschäftsführer der GmbH, schätzte die Wahrscheinlichkeit eines Brexits zu diesem Zeitpunkt auf 50 Prozent. Seither hat die Region einen bemerkenswerten Zulauf von Unternehmen erfahren, was zeigt, dass die Vorbereitungen und Marketingstrategien fruchten.
In den Jahren nach dem Brexit haben sich etwa 60 Banken und Finanzinstitute in Frankfurt niedergelassen oder ihre Geschäfte ausgebaut, darunter 24, die ihren EU-Sitz von London nach Frankfurt verlagert haben. Diese Entwicklung ist im Gesamtzusammenhang der finanziellen Stabilität und den neuen Gegebenheiten des europäischen Marktes zu betrachten. Wichtig ist jedoch, dass Frankfurt-Rhein-Main nicht nur auf die Finanzindustrie setzt, sondern auch starke Zuwächse in der Pharma- und Life-Science-Branche verzeichnet. Im vergangenen Jahr allein kamen 100 ausländische Unternehmen in die Region, 41 davon mit Unterstützung der GmbH.
Strategische Netzwerke zur Ansiedlung
Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung ist die Bildung eines Brexit-Koordinationsnetzwerks in der Rhein-Main-Region. Dieses Netzwerk, das Akteure aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern umfasst, wurde 2016 gegründet und soll dafür sorgen, dass die Marketingaktivitäten und Ansiedlungen von brexitbetroffenen Unternehmen regional koordiniert werden. Der Vertrag zwischen der EU und Großbritannien über den Brexit, der kurz vor dem Jahreswechsel abgeschlossen wurde, wird hierbei von den Mitgliedern des Netzwerks begrüßt. Ulrich Caspar, Präsident der IHK, hebt hervor, dass Frankfurt dadurch eine solide Positionierung erreicht hat.
Die Frankfurt-Rhein-Main GmbH zeigt sich äußerst aktiv. Neben der Unterstützung von Finanzinstituten fanden auch Unternehmen anderer Branchen, etwa im Logistik- und Lebensmittelbereich, wertvolle Hilfestellung. Das Netzwerk hat seit seiner Gründung etwa 200 Mal getagt, um Informationen auszutauschen und neue rechtliche Gegebenheiten zu diskutieren.
Wachstum durch gezielte Ansiedlungsstrategien
Der Fokus der Frankfurt Rhein-Main GmbH liegt klar auf der Realisierung möglichst vieler Ansiedlungen, weniger auf Imagewerbung. Menges betont, dass die Region auf Unsicherheiten, wie etwa durch den Zollstreit in den USA, gut vorbereitet ist. Dennoch schildert er, dass es oft Schwierigkeiten bei der Ansiedlung aufgrund fehlender Gewerbeflächen gibt. Aktuell betreut die GmbH 254 Unternehmen, die Interesse an einer Ansiedlung signalisiert haben. Diese Zahlen belegen, dass die Region weiterhin hoch im Kurs steht.
Umwelzen auf dem Finanzmarkt, wie der Brexit, sorgen sowohl für Herausforderungen als auch für Chancen. In einer Zeit, in der viele EU-Finanzplätze um Unternehmen konkurrieren, nutzt Frankfurt seine Stärken und zieht Unternehmen magnetisch an. Beispiele wie Warpspace aus Japan und Chunghwa Telecom aus Taiwan verdeutlichen, dass Frankfurt als Standort für internationale Firmen attraktiv bleibt. Die Stadt hat entschieden, ihren Platz auf der europäischen Landkarte als Wirtschaftsstandort zu festigen und weiterhin aktiv um neue Unternehmen zu werben.
Für die Zukunft wird erwartet, dass die Anpassungen und Entwicklungen rund um den Brexit auch Dienstleister und Logistiker betreffen werden. Die Region bleibt wachsam, um proaktiv auf Veränderungen im wirtschaftlichen Umfeld zu reagieren und weiterhin neue Impulse für Ansiedlungen zu setzen. Frankfurt ist bereit, sich seiner Verantwortung in der europäischen Finanzlandschaft zu stellen und ein bewährtes Umfeld für Unternehmen aus aller Welt zu bieten.
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Ort | Frankfurt am Main, Deutschland |
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