Chaos im Rhein-Main-Bahnverkehr: Pünktlichkeit sinkt dramatisch!

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Pünktlichkeit im Rhein-Main-Bahnverkehr gesunken: Bauarbeiten und Personalmangel führen zu steigenden Verspätungen und Ausfällen.

Pünktlichkeit im Rhein-Main-Bahnverkehr gesunken: Bauarbeiten und Personalmangel führen zu steigenden Verspätungen und Ausfällen.
Pünktlichkeit im Rhein-Main-Bahnverkehr gesunken: Bauarbeiten und Personalmangel führen zu steigenden Verspätungen und Ausfällen.

Chaos im Rhein-Main-Bahnverkehr: Pünktlichkeit sinkt dramatisch!

Im Rhein-Main-Gebiet sorgt die aktuelle Situation im Bahnverkehr für Unmut und Verwirrung unter den Pendlerinnen und Pendlern. Die Pünktlichkeit der S-Bahnen ist stark gesunken, was vor allem auf baubedingte Maßnahmen zurückzuführen ist. Laut dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) fallen mittlerweile fast 50% der ausfallenden Fahrten aus bau- und infrastrukturellen Gründen aus.

Die Zahlen sind alarmierend: Während im Jahr 2024 noch 87,8% der S-Bahn-Züge pünktlich waren, lag dieser Wert Ende Juni 2025 nur noch bei 86,1%. Regionalbahnen schaffen es gerade einmal auf 84,0% Pünktlichkeit, was eine deutliche Verschlechterung darstellt. Besonders gravierend sind die Verspätungen bei den Linien S8 und S9, während die S3 sich als robuste Linie erweist, die aufgrund kürzerer Strecken und gleiseigener Fahrten überdurchschnittlich gut abschneidet.

Herausforderungen im Bahnbetrieb

Doch nicht nur die Baustellen stellen ein Problem dar. Die Einhaltung der Stellwerksbesetzungen leidet enorm. Im Rhein-Main-Gebiet sind Stellwerke nur zu 79% besetzt, im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt von 96%. Diese Unzulänglichkeiten sind laut einem Zustandsbericht von Infrago, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, besonders besorgniserregend. Christian Böttger, Verkehrswissenschaftler, kritisiert, dass nicht genügend Stellwerkmitarbeiter ausgebildet wurden, was eine Vervierfachung der stellwerksbedingten Zugausfälle zwischen 2023 und 2024 erklärt.

Die Pendler in Offenbach spüren die Folgen: Ruan Sonnen, 23, und Celine Rehschuh, 22, berichten von ständigen Verspätungen und mangelhaften Informationen. Celine erinnert sich an eine Rückfahrt, die sich über zwei Stunden und 30 Minuten hinzog, begleitet von irreführenden Angaben über die Verspätungen.

Wohin führt die Reise?

Die Deutsche Bahn sowie der RMV haben Verbesserungen in Aussicht gestellt. Aktuell werden 464 Mitarbeiter für verschiedene Positionen, insbesondere im Bereich Zugverkehrssteuerung, gesucht. Die Lebenshaltungskosten im Rhein-Main-Gebiet machen die Rekrutierung jedoch schwierig, was eine bedenkliche zusätzliche Herausforderung darstellt. RMV-Chef Knut Ringat hat sogar vorgeschlagen, Opel-Mitarbeiter, die durch Stellenabbau betroffen sind, zu Fahrpersonal umzuschulen, um die personellen Engpässe zu beheben.

Ein weiteres Problem sind die ständigen Verspätungen, die nicht nur auf Baustellenberuhigungen zurückzuführen sind, sondern auch auf Passagierverhalten und Einsätze von Polizei sowie Rettungsdiensten. Apostolos Koreas vom Fahrgastverband Pro Bahn fordert mehr Klarheit und eine verbesserte Koordination zwischen Bahn- und Busverkehr.

In der Sommerferienzeit müssen sich die Pendler auf weitere Einschränkungen einstellen: Die S1, S2, S8 und S9 werden aufgrund der Sperrung des Bahntunnels zwischen Frankfurt und Offenbach nur eingeschränkt fahren. Die Fortsetzung aller erforderlichen Maßnahmen zum Ausbau der Schieneninfrastruktur bleibt daher unerlässlich.

Der öffentliche Nahverkehr im Rhein-Main-Gebiet zeigt sich in einem kritischen Zustand, und die Pünktlichkeit ist angesichts der zahlreichen Baustellen stark gesunken. Die RV und die DB stehen vor der dringenden Aufgabe, die Vertrauensbasis der Fahrgäste zurückzugewinnen und die Infrastruktur auf Vordermann zu bringen.