Lichtbrücke über den Rhein: Kunstaktion entfacht Mobilitätsdebatte!

Lichtbrücke über den Rhein: Kunstaktion entfacht Mobilitätsdebatte!

Rüdesheim am Rhein, Deutschland - Was tut sich am Rhein? Ein kreatives Lichtkunstprojekt könnte die Diskussion um eine Rheinquerung zwischen Bingen und Rüdesheim neu beleben. Die Pläne für eine feste Verbindung scheiterten in den letzten Jahrzehnten immer wieder. Gründe wie hohe Baukosten von rund 100 Millionen Euro und strenge Naturschutzauflagen machen die Sache nicht einfacher. Aktuelles Rechtsgutachten bescheinigt zudem, dass eine Fuß- und Radbrücke in diesem UNESCO-Welterbe kaum genehmigungsfähig ist, weshalb die Fähre als einzige realistische Lösung in den Fokus rückt, wie merkurist berichtet.

Ein Bürger, der das Thema vorantreiben möchte, ist Bastian Ruhl, ein Informatikkaufmann, der plant, mit einer Kunstaktion den Weg für eine konstruktive Lösung zu ebnen. Er sieht in dem Kieler Modell eine vielversprechende Inspiration. Dort ist seit 2020 die vollelektrische Fähre „MS Düsternbrook” im Einsatz, die Platz für bis zu 140 Fahrgäste und 60 Fahrräder bietet. Mit einer Reichweite von 30 km pro Akkuladung wird diese Art der Mobilität auch für Bingen und Rüdesheim als attraktiv erachtet. Der Bedarf ist da, nicht nur durch Pendler, sondern auch durch den hohen Tourismusaufkommen, besonders mit Blick auf die Bundesgartenschau 2029.

Der „Hildegardsteg“ als neue Chance

Parallel zur Lichtkunstaktion setzen auch die Initiatoren des Arbeitskreises „Grüne Welle – Rheinquerung“ Akzente. Sie werben seit etwa einem Jahr für eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke zwischen Bingen und Rüdesheim und schlagen den „Hildegardsteg“ vor. Dieser soll zwischen dem Adlerturm in Rüdesheim und der Binger Hafenbrücke entstehen. Ein großer Vorteil: Die geplante Trasse liegt außerhalb der geschützten Naturschutzgebiete, was die Genehmigungschancen erheblich erhöht. Diese neue Querung könnte eine attraktive Möglichkeit für Berufspendler und sanften Tourismus bieten, besonders im Hinblick auf die Bundesgartenschau 2029, berichtet rheingau.de.

Ein weiteres Plus: Der Hildegardsteg könnte nicht nur den Verkehrsfluss verbessern, sondern auch als Aussichtsplattform dienen, die ein atemberaubendes Panorama auf die Sehenswürdigkeiten der Region bietet. Die Stadtparlamente in Rüdesheim und Bingen haben sich bereits mehrheitlich für das Projekt ausgesprochen. Doch um den Plan ins Rollen zu bringen, ist noch politische Überzeugungsarbeit auf Kreis- und Landesebene notwendig.

Ein Zeichen für den Frieden

Die Kirchen der Region setzen ebenfalls auf den Hildegardsteg und möchten ein Zeichen für den Frieden setzen. Ohne die aktive Teilnahme der Bürger bleibt jedoch ein politischer Stillstand bestehen. Eine Online-Petition zur Unterstützung der Initiative steht bereit, und die Bürger sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Das Projekt könnte nicht nur eine Verkehrsentspannung bieten, sondern auch zur Stärkung der Gemeinschaft beitragen.

Insgesamt zeigt sich, dass sowohl kreative Ideen als auch verantwortungsvolle Planungen notwendig sind, um die Herausforderungen der Rheinquerung zwischen Bingen und Rüdesheim zu stemmen. Die Lichtkunstaktion könnte ein weiterer Schritt in die richtige Richtung sein, um Kunst, Geschichte und moderne Mobilität zu vereinen. Ein moderner Wassertaxi-Dienst könnte Fußgänger und Radfahrer in nur 3-5 Minuten über den Rhein bringen und so die Region näher zusammenrücken lassen.

Und wer weiß, vielleicht wird der Hildegardsteg der Schlüssel zu einer neuen Ära der Rheinquerung und bringt frischen Wind in die Mobilitätslandschaft dieser wunderschönen Region. Schließlich zeigt das Beispiel anderen Brückenprojekte, wie etwa einer neuen Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Rhein bei Neuenburg, dass es durchaus machbar ist, sichere Verbindungen zu schaffen, wie interreg-oberrhein.eu anschaulich belegt.

Details
OrtRüdesheim am Rhein, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)