Herzkrankheiten im Wandel: Weniger Todesfälle durch Herzinfarkt!
Herzkrankheiten im Wandel: Weniger Todesfälle durch Herzinfarkt!
Rüdesheim am Rhein, Deutschland - Die Entwicklung der Herzerkrankungen in den letzten 50 Jahren ist ein faszinierendes Thema und zeigt, wie sich die medizinische Behandlung verändert hat. Laut einer aktuellen Studie, die im Journal of the American Heart Association veröffentlicht wurde, haben sich die häufigsten Todesursachen im Zusammenhang mit Herzkrankheiten dramatisch verschoben. Während in den frühen 1970er-Jahren der Herzinfarkt die häufigste Todesursache war, stehen heutzutage Herzinsuffizienz, Arrhythmien und hypertensive Herzerkrankungen im Vordergrund. Diese Erkenntnisse sind Teil einer umfassenden Analyse, die über einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten durchgeführt wurde. 1970 lag die Überlebensrate für Herzinfarkt-Patienten gerade einmal bei etwa 60 Prozent. Damals war die Vorstellung, dass absolute Bettruhe die beste Behandlung sei, weit verbreitet. Doch Ärzte erkannten schnell, dass diese Herangehensweise das Risiko von Thrombosen erhöhen kann und entwickelten bessere Behandlungsmethoden.
Der Herzbericht 2022 zeigt die alarmierenden Statistiken zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland. Diese sind nach wie vor die häufigste Todesursache im Land, so berichtete Herzmedizin.de. Im Jahr 2021 erlag jeder Dritte der Verstorbenen an einem Herzleiden. Mit 7,3 Prozent ist die koronare Herzkrankheit (KHK) die häufigste Todesursache, direkt gefolgt vom Herzinfarkt mit 4,4 Prozent. Auch die Herzinsuffizienz ist mit 3,4 Prozent unter den top fünf der tödlichen Herzkrankheiten. Ebenso besorgniserregend ist, dass fast 450.000 Menschen im Jahr 2021 wegen Herzrhythmusstörungen behandelt wurden, wobei über 28.000 daran starben. Prof. Thomas Voigtländer hebt hervor, wie wichtig die Aufklärung über Rhythmusstörungen und Begleiterkrankungen ist, um die Mortalität zu senken.
Der Wandel der Erkrankungen
Die Veränderungen in der Rangfolge der Herzerkrankungen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten verbessert werden müssen. In der Studie wird erläutert, dass Männer deutlich häufiger von Herzkrankheiten betroffen sind als Frauen. Besonders auffällig ist, dass Männer in einem jüngeren Alter erkranken. Die Zahlen sind eindrucksvoll: Bei Männern treten koronare Krankheiten mit 865,6 Fällen pro 100.000 Einwohner auf, während es bei Frauen nur 328,5 Fälle sind. Ähnlich bei Herzinfarkten: 303,4 Fälle bei Männern gegenüber 115,7 bei Frauen.
Im Jahr 2021 gab es über 1,5 Millionen Krankenhausaufenthalte wegen Herzkrankheiten, was einen Rückgang um 12,5 Prozent im Vergleich zu 2019 darstellt. Dies könnte einerseits auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein, die viele Menschen davon abgehalten hat, zum Arzt zu gehen, andererseits auf die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten in den letzten Jahren. Der Anteil der Herz-Kreislauf-Erkrankungen an den häufigsten Todesursachen sank 2021 auf 48,1 Prozent, während Covid-19 mit 71.000 Todesfällen zur zweithäufigsten Todesursache wurde.
Blick in die Zukunft
Die Betrachtung der Herzerkrankungen in den letzten Jahrzehnten zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber es bleibt viel zu tun. Die Herausforderung besteht darin, die Menschen weiterhin über Herzgesundheit aufzuklären und Schwachstellen in der Behandlung abzubauen. Der aktuelle Trend zur Verbesserung der Überlebensraten ist vielversprechend, jedoch sollte dies nicht Anlass zur Ruhe sein. Denn wie die aktuellen Entwicklungen zeigen, bleibt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hoch und erfordert ständige Aufmerksamkeit und Forschung.
Um mehr über die neuesten Statistiken und Informationen zu erfahren, lesen Sie die vollständige Studie beim Ärzteblatt und die Details im Herzbericht 2022.
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Ort | Rüdesheim am Rhein, Deutschland |
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