Große Begeisterung für die Aktion Naturgarten im Odenwaldkreis!

Große Begeisterung für die Aktion Naturgarten im Odenwaldkreis!

Erbach, Deutschland - Die „Aktion Naturgarten“ im Odenwaldkreis hat wieder einmal gezeigt, wie viel Interesse und Begeisterung das naturnahe Gärtnern hervorruft. Am letzten Juni-Wochenende öffneten sechs private Gärten in Erbach, Michelstadt und Mossautal ihre Pforten. Über 100 Besucherinnen und Besucher waren gekommen, um sich über die Vorteile von Wildpflanzen und die Bedeutung der Strukturvielfalt in heimischen Gärten zu informieren. Landrat Frank Matiaske und Klimaschutzmanagerin Lea Bruder sprachen ihren Dank an all die Gartenbesitzer aus, die ihre Gärten für die Aktion zur Verfügung stellten. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem Angelika Gaubatz, Jürgen Roth, und Markus Keßler.

In den renovierten und naturnahen Gärten gab es einen lebhaften Austausch zwischen den Gartenbesitzern und den interessierten Gästen. Diese Gespräche, in denen es um die Förderung der Artenvielfalt und den Klimaschutz ging, standen klar im Mittelpunkt der Veranstaltung. Zahlreiche positive Rückmeldungen belegen das große Interesse an den gezeigten Konzepten. Matiaske betonte zudem die gewaltige Bedeutung naturnaher Gärten für den Klimaschutz und das Überleben vieler Arten, eine Thematik, die gerade in der heutigen Zeit, anlässlich des internationalen Tags der Artenvielfalt am 22. Mai, mehr denn je in den Fokus rückt.

Förderung der Artenvielfalt durch naturnahes Gärtnern

Mit rund 40% aller Arten in Baden-Württemberg, die gefährdet sind, wird das Thema der Artenvielfalt zunehmend dringlicher. Hauptverursacher sind der Verlust von Lebensräumen durch Flächenverbrauch und der Einsatz von Pestiziden. Eine der Lösungen, die auch beim BUND Rhein-Neckar-Odenwald empfohlene Maßnahmen aufgreift, ist die Förderung von naturnahen Gärten. Hierbei können Gärtnerinnen und Gärtner durch gezielte Maßnahmen viel bewirken.

  • Torffreie Erde verwenden, um die Moore zu schützen.
  • Eigene Pflanzen durch samenfestes Saatgut vermehren.
  • Auf chemisch-synthetische Pestizide und Dünger verzichten.
  • Heimische Pflanzen einsetzen, die als Nahrung für Tiere dienen.
  • Rasen seltener mähen, um Lebensraum für Insekten zu schaffen.
  • Wilde Ecken im Garten zulassen, die Unterschlupf bieten.
  • Abgestorbenes Holz stehen lassen für Insekten.
  • Ein naturnaher Gartenteich kann ein wertvoller Lebensraum sein.
  • Flache Wasserschalen im Sommer aufstellen für durstige Insekten.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Gartenbesitzer resiliente und an die Bedingungen angepasste Pflanzen wählen. Naturnahe Gärten bieten nicht nur Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, sondern auch den Menschen die Möglichkeit, die Natur hautnah zu erleben und Achtsamkeit für jahreszeitliche Veränderungen zu entwickeln. Herausforderungen durch Klimawandel, wie anhaltende Hitze sowie Trockenheit, könnten jedoch zusätzliche Hürden im Gärtnern schaffen.

Blick in die Zukunft: Aktion für 2026 geplant

Die „Aktion Naturgarten“ fand bereits zum fünften Mal statt. Die nächste wird im Jahr 2026 in Reichelsheim, Fränkisch-Crumbach und Brensbach geplant. Interessierte Gartenbesitzer sind eingeladen, sich im Herbst 2025 beim Klimaschutzmanagement zu melden, um ihr Gartengrün ebenfalls einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und zur Artenvielfalt beizutragen.

Das Engagement rund um das naturnahe Gärtnern ist stark und bleibt für viele ein wichtiger Schritt in Richtung einer möglichst vielfältigen und intakten Umwelt. Es wird klar: Jeder Quadratmeter zählt, wenn es darum geht, unsere Natur zu schützen und zu fördern. Egal, ob durch einen naturnahen Garten im eigenen Zuhause oder durch das bewusste Pflanzen von heimischen Arten – der Beitrag jedes Einzelnen ist wertvoll!

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OrtErbach, Deutschland
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