Inklusionsforum in Darmstadt-Dieburg: Bildung für alle im Fokus!
Am 02.07.2025 findet das 5. Inklusionsforum in Darmstadt statt, mit Schwerpunkten zu Bildung, Teilhabe und Chancengleichheit.

Inklusionsforum in Darmstadt-Dieburg: Bildung für alle im Fokus!
Am 2. Juli 2025 fand das 5. Inklusionsforum des Landkreises Darmstadt-Dieburg statt, bei dem rund 100 Gäste begrüßt wurden. Die Veranstaltung setzte sich intensiv mit dem Thema Bildung und Erziehung auseinander. Dr. Zeljko Crncic, der kommunale Behindertenbeauftragte, moderierte die Diskussionsrunde, in der Fachleute, Betroffene und Vertreter der Verwaltung zusammenkamen, um über aktuelle Entwicklungen in der inklusiven Bildung zu sprechen. In ihren Grußworten hoben Vanessa Ngonjo, die Leiterin des Büros für Migration und Inklusion, sowie Christel Sprößler, Sozial- und Jugenddezernentin, die Bedeutung von Inklusion als gesamtgesellschaftliche Verantwortung hervor.
Vanessa Ngonjo betonte die Inklusion als Querschnittsaufgabe, während Christel Sprößler den Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention als ein lebendiges Instrument für die Teilhabe darstellte. Sie kündigte regelmäßige Überprüfungen des Aktionsplans an, um die Fortschritte sicherzustellen und den Dialog über inklusive Maßnahmen zu fördern.
Bericht und Einblicke
Das Forum beinhaltete einen Zwischenbericht zur Umsetzung des Aktionsplans sowie Einblicke in neue Entwicklungen im Bereich Soziales und Teilhabe. Im Interviewformat konnten Akteure aus der Bildungs- und Erziehungsarbeit ihre Erfahrungen und Perspektiven einbringen, was zu einem lebhaften Austausch über die Herausforderungen und Chancen inklusiver Bildung führte. Ein besonderes Augenmerk lag auf dem Projekt „Buntes Begegnen“ der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie, das sich der Gestaltung inklusiver Begegnungsräume widmet.
Ein weiteres Highlight war die Präsentation des Modellprojekts der infrastrukturellen Schulbegleitungspools an der Carl-Ulrich-Schule in Weiterstadt. Durch die Einführung eines unbürokratischen Unterstützungssystems konnte die Teilhabe aller Kinder gefördert werden, ohne dass aufwendige Antragsverfahren oder Gutachten nötig sind. Die positiven Rückmeldungen zeigen bereits erste Erfolge, und es ist geplant, dieses Modell auf weitere Schulen auszuweiten.
Der Weg zur Chancengleichheit
Das Inklusionsforum hatte zum Ziel, eine chancengerechte und barrierefreie Zukunft im Landkreis Darmstadt-Dieburg zu gestalten. Verantwortlich dafür ist der nationale Aktionsplan, der von der Bundesregierung initiiert wurde. Dieser Plan verpflichtet die Vertragsstaaten, die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an allen Lebensbereichen zu fördern, insbesondere in der Bildung. Artikel 24 der Behindertenrechtskonvention legt fest, dass Kinder mit Behinderungen nicht vom Schulbesuch ausgeschlossen werden dürfen.
In der Diskussion um den Begriff der Inklusion wird oft kritisiert, dass die Übersetzung von „inclusion“ zu „Integration“ nicht die volle Tragweite des Konzepts wiedergebe. Die Behindertenrechtskonvention zielt darauf ab, eine uneingeschränkte Teilhabe aller Menschen zu gewährleisten und ein gemeinsames Leben von Menschen mit und ohne Behinderungen zu fördern. Das Inklusionsverständnis bezieht sich daher auf die Schaffung eines Zugangs für alle, bereits von Beginn an. Dies war auch ein zentraler Punkt in den Gesprächen des Forums.
Der Austausch hat deutlich gemacht, dass es noch viel zu tun gibt, wohingegen die Bereitschaft und das Engagement der Beteiligten zu einer positiven Entwicklung der Inklusion im Landkreis Darmstadt-Dieburg für die Zukunft von Bedeutung sind.