Darmstadt in Aufruhr: Schließung der Hütte trifft die Jugend hart!
Darmstadt in Aufruhr: Schließung der Hütte trifft die Jugend hart!
Darmstadt, Deutschland - Seit 1958 ist die Hütte in Darmstadt ein fester Bestandteil der offenen Jugend- und Kulturarbeit in Hessen und gilt als ältestes Jugendzentrum des Landes. Doch nun droht diesem wichtigen Ort das Aus. Das Evangelische Dekanat hat beschlossen, die Hütte zum 31. Dezember 2023 zu schließen, da die dringend benötigte Sanierung des Gebäudes in Höhe von etwa 200.000 Euro nicht finanziert werden kann, wie hessenschau.de berichtet. Diese Entscheidung trifft viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die regelmäßig die vielfältigen Angebote der Hütte nutzen.
Der Verlust des Jugendzentrums hat bereits erste Reaktionen ausgelöst. Sebastian Nieraad, Sänger der Band Scheiba, bezeichnete die Schließung als herben Schlag für die Jugendkultur in der Stadt. Auch Caroline Preuße von der Evangelischen Jugendvertretung kritisiert, dass bei Einsparungen oft die Jugend auf der Strecke bleibt. In einem gemeinsamen Aufruf betonen Stadtverordnete wie Kerstin Lau die Notwendigkeit von Begegnungsstätten für eine lebendige Demokratie und gegen gesellschaftliche Spaltung.
Proteste und Petitionen
In Reaktion auf die angekündigte Schließung wurde eine Petition ins Leben gerufen, die bereits von über 1.600 Menschen unterzeichnet wurde. Die Unterstützer drücken damit ihre Verbundenheit und den kulturellen Wert der Hütte aus. Auch die Darmstädter Grünen haben sich kritisch zur Entscheidung des Dekanats geäußert und fordern eine Überprüfung der Maßnahmen, wie fr.de berichtet. Eine Demonstration unter dem Motto „Die *huette brennt!“ fand am 24. Juni 2025 statt, um auf die Bedeutung des Jugendhauses aufmerksam zu machen.
Der Dekanatssynodalvorstand hat die Entscheidung zur Schließung einstimmig nach intensiver Diskussion getroffen. Die abnehmenden Mitgliederzahlen und die sinkenden Kirchensteuereinnahmen führen dazu, dass die offenen Kinder- und Jugendarbeit nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Ihr Blick richtet sich jedoch nicht nur nach hinten: Bürgermeisterin Barbara Akdeniz kündigte an, eine neue Perspektive für die Jugendhilfe in der Innenstadt entwickeln zu wollen. Am 30. Juni ist ein Treffen zur Ideensammlung für die Zukunft der Jugendarbeit geplant.
Zukunft ungewiss
Die Zukunft der Hütte bleibt ungewiss. Der Vertrag über die Trägerschaft mit der Stadt wurde bereits zum 30. Juni gekündigt, während die Stadt ein Kaufangebot für die Räume ablehnte. Vize-Dekan Sven Sabary versichert, dass es keine betriebsbedingten Entlassungen geben wird, und den Mitarbeitern des Jugendhauses sollen alternative Beschäftigungsangebote im Dekanat gemacht werden. Doch die bestehenden Angebote in den anderen Jugendhäusern der Matthäus- und Philippusgemeinde sowie in den Familienzentren in Ober-Ramstadt und Pfungstadt bleiben erhalten, was eine gewisse Entlastung bietet, jedoch nicht das gleiche Maß an Unterstützung für die Jugendlichen in der Stadt bietet.
Die Entscheidung über die Schließung der Hütte wirft einmal mehr Fragen über die Zukunft der Offenen Kinder- und Jugendarbeit auf. Fachliche Erkenntnisse belegen, wie wichtig solche Einrichtungen für Integration, Teilhabe und die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sind, wie auch in der Studie „Herausforderungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ aufgezeigt wird, veröffentlicht von dji.de.
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Ort | Darmstadt, Deutschland |
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