Hessen verteidigt Klausuren: Einheitliche Prüfungen im Fokus!
Heppenheim behandelt die Diskussion um Prüfungsformen in Hessen und Rheinland-Pfalz unter Bildungsminister Teuber.

Hessen verteidigt Klausuren: Einheitliche Prüfungen im Fokus!
Hessen verhält sich zu den aktuellen Debatten um die Prüfungsformate an Schulen deutlich anders als Rheinland-Pfalz. In einer Mitteilung des Kultusministeriums wird betont, dass schriftliche Leistungsüberprüfungen nach wie vor ein zentraler Bestandteil der schulischen Bildung sind. Dies ist essential für die Studierfähigkeit und die Vorbereitung auf das eigenständige Arbeiten, wie die FAZ berichtet.
Im Gegensatz dazu hat der Bildungsminister von Rheinland-Pfalz, Sven Teuber (SPD), eine Reform im Kopf, die den Leistungsdruck in Schulen erheblich senken soll. Sein Ansatz sieht vor, dass Schüler sich erst zu Prüfungen anmelden sollten, wenn sie den Stoff tatsächlich verstanden haben. Gleichzeitig spricht er sich gegen unangekündigte Tests aus und möchte alternative Prüfungsformate ermöglichen, die weniger Stress verursachen. Teuber möchte damit die individuelle Entwicklung der Lernenden in den Vordergrund rücken, was er laut News4Teachers als notwendig erachtet.
Hessens Standpunkt
Die hessische Bildungsverwaltung, unter der Leitung der CDU, gibt sich jedoch skeptisch gegenüber Teubers Plänen. Ein Sprecher des Ministeriums hebt hervor, dass festgelegte Klausurtermine den Schülern Orientierung und Verlässlichkeit bieten. Unangekündigte Tests werden als ein Mittel angesehen, um nachhaltiges Wissen zu prüfen und kurzfristiges Auswendiglernen zu verhindern. Einheitliche Prüfungsformate werden als unerlässlich erachtet, um fair und vergleichbar bewerten zu können, was Hessen als grundlegendes Prinzip in seiner Test- und Prüfungskultur betrachtet.
Teuber hingegen ist der Meinung, dass das Lernen durch ständigen Druck gehemmt wird. In den Klassen eins bis acht sieht er keinen Bedarf für ständige Tests. Lehrer sollten mehr Zeit für Feedback und die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler haben. Dies ist auch Teil seiner trist debattierten Initiative „Schule der Zukunft“, die seit 2021 läuft und den Lehrkräften mehr Freiräume in der Unterrichtsgestaltung einräumt, so ein weiterer Bericht der Rheinpfalz.
Ein Blick in die Zukunft
Die Kritik an der aktuellen Prüfungskultur hat die Bildungsgewerkschaft GEW auf den Plan gerufen. Diese unterstützt zwar Teubers Vorhaben, stellt jedoch auch klar, dass es Herausforderungen bei der Umsetzung gibt, insbesondere aufgrund des Personalmangels an Schulen. GEW-Vorsitzende Christiane Herz fordert grundlegende Verbesserungen der Rahmenbedingungen, damit eine veränderte Lernkultur tatsächlich verwirklicht werden kann.
Die Diskussion über die Reformen in der Prüfungslandschaft ist also noch lange nicht abgeschlossen. Während Hessen auf bewährte Methoden setzt und die Kontinuität in der Prüfungsform wahren möchte, strebt Rheinland-Pfalz eine grundlegende Transformation an, um den individuellen Bedürfnissen der Schüler besser gerecht zu werden. Beide Bundesländer stehen vor der Herausforderung, ihren Schülerinnen und Schülern die besten Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Bildung zu bieten.