Ulrichstein boomt: 9% mehr Touristen trotz Rückgang im Vogelsbergkreis!
Der Vogelsbergkreis verzeichnet 2024 einen Rückgang der Übernachtungen, trotz steigender Beliebtheit in Ulrichstein.

Ulrichstein boomt: 9% mehr Touristen trotz Rückgang im Vogelsbergkreis!
Im Vogelsbergkreis ist die touristische Landschaft im Wandel. Während die Übernachtungszahlen für 2024 mit 494.000 einen Rückgang um 2,6% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen, gibt es ein Lichtblick aus Ulrichstein. Diese kleine Stadt hat den höchsten Zuwachs an Touristen im gesamten Kreis mit bemerkenswerten 9% zu verzeichnen. Bürgermeister Dr. Steffen Scharmann zeigt sich erfreut über den Anstieg der Übernachtungen, insbesondere in Anbetracht der Herausforderungen in der Region.
Die Gesamtzahl der Übernachtungen im Vogelsbergkreis fiel von 507.451 in 2023 auf die bereits erwähnten 494.000, wobei die Statistik Hotels und Pensionen mit mindestens 10 Gästebetten sowie Campingplätze umfasst. Dabei haben größere Hotels mit mehr als 25 Zimmern eine durchschnittliche Auslastung von über 43%, während die Region insgesamt eine Auslastung von nur 17,4% aufweist.
Touristische Attraktionen und Herausforderungen
Ulrichstein, bekannt durch seine Burgruine, kann auf eine reiche touristische Tradition zurückblicken. Die Stadt hat über 12.000 Übernachtungen registriert, die sich stabilisiert haben. Besonders die Attraktionen wie das Naturschwimmbad, der Vogelsberg-Garten und das Museum im Vorwerk ziehen Besucher an. Letzteres verzeichnete im vergangenen Jahr 3.000 Besucher. Neben diesen Highlights plant die Stadt neue touristische Projekte, darunter einen Kletterpark und eine Bungee-Anlage.
Doch nicht alles läuft rund. Die Windkraftnutzung in der Region lässt nicht nur die Einnahmen steigen, sondern hat auch negative Auswirkungen auf den Tourismus. Während 1993 noch 99.000 Übernachtungen verzeichnet wurden, sank die Zahl bis 2014 auf nur 8.139. Der touristische Rückgang wurde teilweise auf den Einfluss der 54 Windkraftanlagen zurückgeführt. Kritiker argumentieren, dass diese Anlagen das Landschaftsbild beeinträchtigen und somit Urlauber abschrecken könnten. So zeigt die Studienlage, dass Windenergieanlagen zwar von 76% der Befragten als prägend wahrgenommen werden, jedoch 45% sich durch sie gestört fühlen, was auf die Dominanz im Landschaftsbild hinweist.
Zukunftsausblick für den Vogelsbergkreis
Die Stadt Ulrichstein bleibt jedoch optimistisch und sieht die Windkraft Einnahmequelle als Chance zur Verbesserung der kommunalen Infrastruktur. Abwassergebühren wurden abgeschafft und Strom wird den Bürgern kostenlos bereitgestellt. Geplant ist zudem eine Fusion mit der Nachbargemeinde Lautertal, die darauf abzielt, die Kassenkredite der Gemeinde zu sanieren.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Akzeptanz der Windkraft in der Bevölkerung, insbesondere bei jüngeren Menschen, relativ hoch. Die Sensibilisierung für erneuerbare Energien trägt wohl auch dazu bei, dass viele wieder in die Region reisen würden, trotz der Präsenz von Windrädern. Wie sich die Situation weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten, denn das Gleichgewicht von Natur, Tourismus und Energieversorgung wird weiterhin eine Herausforderung für die Kommunen im Vogelsbergkreis bleiben.
Für weitere Informationen über die aktuellen touristischen Entwicklungen im Vogelsbergkreis bieten die Artikel der Giessener Allgemeinen und von WW-VB tiefere Einblicke, während eine umfassende Analyse zur Auswirkungen von Windkraftanlagen speziell im Bereich Tourismus unter ReadKong nachzulesen ist.