Alarmstufe Rot! 6.480 Fachkräfte fehlen bis 2030 im Vogelsbergkreis!

Alarmstufe Rot! 6.480 Fachkräfte fehlen bis 2030 im Vogelsbergkreis!

Vogelsbergkreis, Deutschland - In einer kürzlich abgehaltenen Zukunftswerkstatt im Vogelsbergkreis wurde das drängende Thema der Fachkräftesicherung behandelt. Claudia Wesner, die Leiterin der Stabsstelle Fachkräfte für Hessen, präsentierte ein Konzept, das sich mit den alarmierenden Prognosen für die Region auseinandersetzt. Bis zum Jahr 2030 könnten im Vogelsbergkreis rund 6.480 Fachkräfte und 610 Arbeitskräfte ohne Berufs- oder Studienabschluss fehlen, wie die Oberhessische Zeitung berichtet.

Die Hauptursache für diesen Fachkräftemangel ist der altersbedingte Rückzug von Arbeitnehmern vom Arbeitsmarkt. Landrat Dr. Jens Mischak (CDU) betonte, dass die Situation schon länger beobachtet werde und handlungsbedarf bestehe. An der Zukunftswerkstatt nahmen rund 50 Vertreter aus Unternehmen, Verwaltungen, beruflichen Schulen und Institutionen teil, um gemeinsam Lösungen zu finden.

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Herausforderungen für die Betriebe sind vielseitig. Neben dem Fachkräftemangel sind das ausbleibende Wirtschaftswachstum und bürokratische Hürden zentrale Themen. Die Digitalisierung und der Strukturwandel bringen zusätzliche Komplexität, besonders in sozialen Berufen, die stark von der Altersfluktuation betroffen sind. Laut Wesner hat die Fachkräftesicherung daher nicht nur kurzfristige, sondern auch langfristige Dimensionen bis in die 2050er-Jahre.

Wesentliche Aspekte, die im Rahmen der Werkstatt diskutiert wurden, beinhalten den Übergang von Schule in den Beruf, die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf sowie die Fachkräftesicherung durch Zuwanderung. Dr. Christa Larsen, die Leiterin des IWAK, hob hervor, dass der Vogelsbergkreis aktiv an der Fachkräftesicherung arbeitet, um den Herausforderungen zu begegnen.

Prognosen und zukünftige Entwicklungen

Künftige Entwicklungen zeigen, dass die altersbedingte Fluktuation voraussichtlich 2027 ihren Höhepunkt erreichen wird. Während die Digitalisierung und der Strukturwandel in bestimmten Branchen anhalten, ist eine Dämpfung des Fachkräftemangels in sozialen Berufen nicht zu erwarten. Zu den Themen der Arbeitsgruppen zählten auch Handwerk, Industrie, Logistik und die öffentliche Verwaltung. Die Notwendigkeit, Fachkräfte für diese Bereiche zu sichern, steht dabei ganz oben auf der Agenda.

Die Bundesministeriums für Arbeit und Soziales analysiert weiterhin Arbeitsmarktströme von Angebot und Nachfrage unter Berücksichtigung des demografischen Wandels, Digitalisierung und geopolitscher Lagen. Prognosen zeigen, dass in den nächsten fünf Jahren 618.000 Personen ohne Abschluss auf den Arbeitsmarkt strömen werden, während nur 396.000 Helferstellen verfügbar sind.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden Potenziale bei Frauen, älteren Menschen und Migranten identifiziert, die in Zukunft stärker in den Arbeitsmarkt integriert werden sollten. Die Zuwanderung sowie eine höhere Erwerbsneigung könnten helfen, die Lücken zu schließen, die durch den Rückgang der Erwerbspersonen entstehen.

Für alle, die sich über die Fachkräfteinitiative und die relevanten Arbeitsmarktdaten informieren möchten, sind weitere Details auf die Webseite der Hessische Berufsprognosen sowie auf die Seite der Bundesagentur für Arbeit zu finden.

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OrtVogelsbergkreis, Deutschland
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