Ehemalige Uni-Präsidentin Fulda: DFG verhängt scharfe Rüge!
Ehemalige Uni-Präsidentin Fulda: DFG verhängt scharfe Rüge!
Fulda, Deutschland - Die Nachricht sorgt für Wirbel in der akademischen Welt: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine schriftliche Rüge gegen die ehemalige Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Simone Fulda, ausgesprochen. Dies wurde am 4. Juli 2025 bekannt und zieht weitreichende Konsequenzen nach sich. So wurde Fulda nicht nur für ein Jahr von der Antragsberechtigung für DFG-Fördermittel ausgeschlossen, sondern es wurden auch gravierende Fehler in ihren wissenschaftlichen Publikationen festgestellt. Acht von elf untersuchten Artikeln, an denen Fulda zwischen 2001 und 2019 beteiligt war, gelten als „objektiv fehlerbehaftet“, weil unter anderem Abbildungen unerlaubt dupliziert oder verändert wurden, wie NDR berichtet.
Die DFG stellte in fünf von diesen Fällen „grobe Fahrlässigkeit“ fest, darunter vier Fälle, in denen Fulda Mitautorin an Veröffentlichungen war, die als fälschungsbehaftet eingestuft wurden. Bei diesen Vorwürfen wurde seit Februar 2024 über Datenmanipulationen in Forschungsarbeiten berichtet, was schließlich zu Fuldas Rücktritt als Präsidentin führte. Sie hatte argumentiert, dass wichtige Primärdaten nach Ablauf einer zehnjährigen Aufbewahrungsfrist nicht mehr verfügbar und die Fehler unbeabsichtigt gewesen seien. Diese Erklärungen wurden von der DFG jedoch als nicht ausreichend erachtet und zurückgewiesen. Der Hauptausschuss der DFG betonte, dass die Fehler auch ohne die Primärdaten erkennbar waren, was die Schwere der Vorwürfe unterstreicht, wie jmwiarda.de ergänzt.
Akademische Konsequenzen und laufende Verfahren
Zusätzlich zu den Konsequenzen, die Fulda bereits erlebt hat, wurden früher ebenfalls Verfahren gegen sie an den Universitäten Frankfurt und Ulm eingeleitet, die 2025 eingestellt wurden. Während die Universität Ulm zwar einen Verstoß gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis feststellte, konnte jedoch keine grobe Fahrlässigkeit nachweisen. Aktuell stehen noch zwei weitere Verfahren gegen Fulda im Raum, was die Unsicherheit über ihre akademische Zukunft verstärkt.
Das schleswig-holsteinische Wissenschaftsministerium bezeichnete die Entscheidung der DFG als „transparent nachvollziehbar“. Diese Thematik wirft erneut ein Licht auf die Diskussion über wissenschaftliche Integrität. Vor allem seit der DFG im Jahr 2019 den Kodex zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis in Kraft setzte und jüngst das Portal „Wissenschaftliche Integrität“ lancierte, wird der Druck auf Forscher:innen erhöht, sich an diese Standards zu halten, wie in einem weiteren Bericht von dfg.de erläutert wird.
Die Vorwürfe gegen Simone Fulda werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und die hohe Verantwortung, die Forschungsergebnisse mit Integrität und Genauigkeit zu präsentieren. Ihre Karriere hat sich stark gewandelt: Nach ihrem Rücktritt von der Universität hat sie eine Professur an der medizinischen Fakultät der Universität Kiel angenommen, wo die Entwicklungen für sie sicherlich eine spannende, aber auch herausfordernde Zeit darstellen dürften.
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Ort | Fulda, Deutschland |
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