Witzenhausen bleibt standhaft: DS Smith schließt fünf Werke in Deutschland!
DS Smith schließt mehrere Werke in Deutschland, Witzenhausen bleibt jedoch erhalten. Investitionen und Sanierungspläne sind in Arbeit.

Witzenhausen bleibt standhaft: DS Smith schließt fünf Werke in Deutschland!
Wirtenhausen bleibt ein Anker in stürmischen Zeiten der Verpackungsindustrie. Wie HNA berichtet, schließt der Verpackungshersteller DS Smith mehrere Werke in Deutschland, jedoch bleibt der Standort in Witzenhausen bestehen. Diese Entscheidung fällt im Rahmen einer strategischen Überprüfung, die darauf abzielt, Ressourcen zu optimieren und das Unternehmen für zukünftiges Wachstum zu positionieren.
Betroffen von den Schließungen sind fünf Standorte: Mannheim, Endingen, Donauwörth, Paderborn und Hövelhof. Zusätzlich ist in Hamburg eine Teilschließung in Planung. Laut ver.di werden insgesamt rund 500 Arbeitsplätze betroffen sein, was fast einem Fünftel der Belegschaft von DS Smith in Deutschland entspricht. Dies kommt einem tiefen Einschnitt für die Mitarbeiter, viele davon sehen einem ungewissen Zukunft entgegen.
Situation in Witzenhausen bleibt stabil
Am Standort Witzenhausen, wo derzeit mehr als 200 Mitarbeiter beschäftigt sind, plant DS Smith Investitionen in Erhaltungs- und Optimierungsmaßnahmen im laufenden Geschäftsjahr. Hier werden Wellpappen-Rohpapiere aus 100 Prozent Altpapier produziert. Das Unternehmen betont jedoch, dass es keine Informationen über die finanzielle Lage oder die Mitarbeiterzahlen einzelner Standorte bereitstellen kann.
Die Stadt Witzenhausen ist ebenfalls betroffen, da sie in den Jahren 2024 und 2025 mit Mindereinnahmen aus der Gewerbesteuer von mindestens acht Millionen Euro rechnet. Diese Zahlen werfen ein Schlaglicht auf die wirtschaftliche Lage der Gemeinde, die stark von den Entwicklungen in der Industrie abhängig ist.
Geplante Sanierung und Umsatzrückgang
Die geplante Sanierung eines 3,4 Kilometer langen Werkskanals in Witzenhausen soll schrittweise über mehrere Jahre erfolgen. Diese Maßnahme ist notwendig, um die Produktionskapazitäten langfristig zu sichern. Doch die Zahlen sprechen für sich: Der Umsatz von DS Smith ist in den letzten Jahren gesunken. Im Geschäftsjahr 2022/23 konnte ein Umsatz von 8,22 Milliarden Pfund erzielt werden. Im darauffolgenden Geschäftsjahr fiel dieser jedoch auf 6,82 Milliarden Pfund, und im Halbjahresbericht 2024/25 wurden nur noch 3,37 Milliarden Pfund Umsatz vermeldet.
Diese rückläufigen Entwicklungen geben Grund zur Sorge in der Branche. Jens Oppermann, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender, stellte fest, dass die Dimension der Schließungen überraschend ist, obwohl die Schließungen bereits im Raum standen. Betriebsräte und Gewerkschafter kritisieren die mangelnde Transparenz der Unternehmensführung. Während der Schließungspläne wird von Seiten der Geschäftsführung Druck auf die Mitarbeiter ausgeübt, schnellstmöglich Interessenausgleiche und Sozialpläne abzuschließen.
Die Reaktionen auf die Schließungen sind still, gleichzeitig formiert sich Widerstand. Betriebsräte und Mitglieder von ver.di vernetzen sich und planen Gegenaktionen, um die Arbeitsplätze zu verteidigen. Der Druck auf den Konzern wird steigen, denn viele glauben, dass der Hauptgrund für die Schließungen in überhöhten Renditeerwartungen der Muttergesellschaft International Paper zu finden ist.