Witzenhausen kämpft gegen Müll: Kirmes ohne Einwegbecher geplant!
Der Werra-Meißner-Kreis setzt auf Müllvermeidung bei Großveranstaltungen, mit neuen Konzepten und nachhaltigen Initiativen.

Witzenhausen kämpft gegen Müll: Kirmes ohne Einwegbecher geplant!
Im Werra-Meißner-Kreis geht es zur Sache: Die Region setzt sich intensiv dafür ein, das Abfallaufkommen bei Großveranstaltungen zu reduzieren. Gerade bei der Witzenhäuser Kesperkirmes, die für ihre ausgelassene Stimmung bekannt ist, fallen trotz aller Bemühungen immer noch rund eine Tonne Müll an. Dies zeigt, wie herausfordernd das Thema Müllvermeidung ist, selbst wenn Einwegverpackungen schon deutlich eingeschränkt wurden, wie die Werra Rundschau berichtet.
Ein innovativer Schritt in diese Richtung wurde bereits mit der Kesperkirmes vollzogen: Aussteller dürfen keine Einwegbecher mehr ausgeben. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Maßnahme positiv auf die Müllmenge auswirkt. Alexander Feiertag, Geschäftsführer des Arbeitskreises Open Flair, betont, wie erfolgreich das Festival in Eschwege in dieser Hinsicht ist. Dort wurden Sammel-Motiv-Becher eingeführt, und das Ergebnis spricht für sich: Trotz gestiegener Besucherzahlen hat sich die Müllmenge mehr als halbiert.
Nachhaltige Maßnahmen und Erfolge
Diese Erfolge sind kein Zufall, denn auch auf dem Open Flair wird aktiv gegen den Müll angegangen. Seit 2018 sammeln Müll-Teams während des Festivals den Abfall mit einem Trecker auf dem Campingplatz. Die durchdachte Abfallstrategie hat der Veranstaltung dabei geholfen, die Müllmenge signifikant zu senken. Der deutsche Durchschnitt von 227 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf übersteigt zudem den EU-Durchschnitt von 186 Kilogramm laut Umweltbundesamt. Sustainable Event Solutions hebt hervor, dass nachhaltiges Abfallmanagement in der Veranstaltungswirtschaft immer wichtiger wird und solche Initiativen als Vorbild fungieren könnten.
Darüber hinaus engagiert sich das Open Flair auch im Bereich des Campings. Das Green-Camp begeistert Festivalbesucher, die auf Nachhaltigkeit Wert legen. Teilnehmer*innen müssen sich an strenge Regeln halten: Von der Vermeidung von lauten Geräuschen über das Verbot von Autos bis hin zur Mitnahme eigener Zelte und Pavillons. Die Anmeldung für das Green-Camp erfolgt kostenlos im Ticket-Shop und sorgt dafür, dass der Campingbereich ruhiger und ressourcenschonender gestaltet wird, wie Open Flair berichtet.
Einblicke in die infrastrukturellen Herausforderungen
Natürlich gibt es auch Herausforderungen bei der Umsetzung dieser nachhaltigen Konzepte. So sind die Kosten für die Müllentsorgung verhältnismäßig gering, jedoch steigen die Transportkosten für Container. Die Verantwortlichen sind sich dieser Problematik bewusst und setzen daher auf innovative Lösungen, um Veranstaltungen sauber und nachhaltig zu gestalten. Der Bauhof kümmert sich nach jedem Event um die Reinigung der Straßen, was meist nur ein bis zwei Stunden in Anspruch nimmt. Früher dauerte es beim Open Flair bis zu zehn Tage, bis die Straßen wieder blitzblank waren. Heute ist alles am darauf folgenden Wochenende frisch geputzt.
Die Bestrebungen im Werra-Meißner-Kreis sind also nicht nur ein Beispiel für guten Willen, sondern zeigen, wie wichtig innovative Ansätze zur Abfallvermeidung sind. Der Austausch von Erfahrungen und Methoden zwischen verschiedenen Veranstaltungen könnte noch mehr positive Effekte hervorbringen und den Weg für eine saubere und grüne Zukunft ebnen.