Gastronomie im Werra-Meißner-Kreis: Mitarbeiter fehlen, Förderungen stocken!
Gastronomie im Werra-Meißner-Kreis: Mitarbeiter fehlen, Förderungen stocken!
Werra-Meißner-Kreis, Deutschland - Was ist da los im Werra-Meißner-Kreis? Die Gastronomiebranche hat zurzeit mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Laut einem Bericht von HNA sind vor allem der akute Mitarbeitermangel und steigende Kosten ebenso wie der Rückgang im Tourismussektor Hauptprobleme, die eine Investitionsbereitschaft nahe Null brachten. So sank die Zahl der Gastronomiebetriebe von einem Höchststand von 248 im Jahr 2019 auf nur 219 im Jahr 2023.
Die hessische Landesregierung hat jedoch ein Licht am Ende des Tunnels in Form des neuen „Sonderprogramms Gaststätten 2025“ geschaffen, das seit dem 10. Juni verfügbar ist. Die Förderung umfasst unter anderem Modernisierungen, Ausstattung, Renovierungen und Investitionen in digitale Lösungen wie Kassensysteme. Dennoch, wie Christian Pelikan vom Dehoga Kreisverband anmerkt, bleibt die Antragslage hinter den Erwartungen zurück. Viele Gastronomen sind unsicher und zögern, Investitionen zu tätigen – ein Umstand, der durch die hohe Energiekostensituation und die Debatten um den Mindestlohn verstärkt wird.
Mitarbeitermangel: Ein flächendeckendes Problem
Der Mitarbeitermangel hat sich zu einer echten Krisensituation entwickelt. Life-in-Germany berichtet, dass bis 2030 altersbedingt bis zu 600.000 Beschäftigte im Gastgewerbe fehlen könnten. In der Gastronomie hat über 40 % der Stellen derzeit keinen besetzten Mitarbeiter. Dieser Mangel ist nicht nur auf die Region beschränkt; die gesamte Branche sieht sich mit dramatischen Entwicklungen konfrontiert. Eine aktuelle Studie zeigt, dass seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als jeder vierte Beschäftigte seinen Job gewechselt hat und nur wenige als Neueinsteiger gewonnen werden konnten.
Die summarischen Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2020 verließen 215.889 Personen die Branche, während lediglich 116.770 hinzukamen – ein Missverhältnis, das freilich alarmierend ist. Ein weiteres Problem ist die hohe Fluktuation, die entsteht, weil viele Neulinge nach einer kurzen Zeit wieder gehen, häufig nach nur 1,5 bis 3 Jahren. Diese Unsicherheit führt dazu, dass immer mehr Betriebe ihre Pforten schließen müssen.
Der Weg in die Zukunft: Lösungen und Strategien
Die Branche muss sich dringend neu orientieren. Es braucht nicht nur neue Arbeitsmodelle, sondern auch ein Umdenken in der Rekrutierung. ETL ADHOGA zeigte in einem kürzlich stattgefundenen GASTRObriefing auf, dass moderne Ansätze wie flexible Arbeitszeitmodelle, Gesundheitsförderung und Weiterbildungsmöglichkeiten hier Abhilfe schaffen können. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern und sie aktiv in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, könnte ebenfalls Schlüssel zum Erfolg sein.
Darüber hinaus könnten neue Technologien und Automatisierung helfen, die Arbeitsbelastungen zu reduzieren und gleichzeitig Effizienz und Wertschöpfung zu erhöhen. Beispiele wie Roboter für Geschirr abräumen oder KI für die Schichteinteilung sind nur einige der Ideen, die es zu erkunden gilt.
Insgesamt wird deutlich, dass die Gastronomie im Werra-Meißner-Kreis und darüber hinaus vor einigen heißen Eisen steht. Die Lösungsansätze sind vielversprechend, ja, aber es braucht schnelle und endlich auch konsequente Entscheidungen von Seiten der politischen Akteure, um die Zukunft der Gastronomie in Hessen nachhaltig zu sichern.
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Ort | Werra-Meißner-Kreis, Deutschland |
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