Eschwege wehrt sich gegen Alltagssexismus: Schüler mit Preis ausgezeichnet!
Eschwege wehrt sich gegen Alltagssexismus: Schüler mit Preis ausgezeichnet!
Eschwege, Deutschland - In einem bemerkenswerten Schritt zur Förderung von Gleichstellung und gegen Alltagssexismus wurde der erste Gleichstellungspreis des Werra-Meißner-Kreises verliehen. Dies geschah im Rahmen eines Projekts, das von zwölf Schülern der Fachoberschule (FOS) Sozialwesen in Eschwege ins Leben gerufen wurde. Ihr kreatives Engagement zielt darauf ab, das Bewusstsein für sexuelle Belästigung im Alltag zu schärfen. HNA berichtet, dass die Schüler Plakate mit der Frage „Gibt es dich auch zum Mitnehmen?“ aufhingen, um auf das Phänomen des Catcallings aufmerksam zu machen.
Diese plakative Aktion fand großen Anklang: Der QR-Code auf den Plakaten wurde beeindruckende 1320-mal gescannt. Damit haben die Schüler nicht nur informiert, sondern auch ein wichtiges gesellschaftliches Thema thematisiert, das viele Mädchen und Frauen betrifft. Laut einer hessischen Studie erkennen 78% der Mädchen in Berufsschulen nicht-körperliche Belästigung, während 62% sogar körperliche sexuelle Gewalt erfahren.
Positive Resonanz und Wirkung der Aktion
Die Resonanz auf die Ausstellung war durchweg positiv, obwohl einige Plakate abgerissen oder umgedreht wurden. Dies zeigt, dass das Projekt nicht nur Aufmerksamkeit erregte, sondern auch die Provokation des Themas erfolgreich war. Die Landrätin betonte, wie wichtig es ist, die Projektgruppe in ihrem Engagement zu unterstützen. Auch werden durch derartige Aktionen Betroffene ermutigt, über ihre Erfahrungen zu sprechen, was oft unausgesprochene Realität ist.
Zusätzlich zu solch kreativen Initiativen engagiert sich die Stadt Taunusstein am bundesweiten Anti-Catcalling-Tag. Hierbei plant das Gleichstellungsbüro eine Aktion zur Sensibilisierung über verbale sexuelle Belästigung, die am Freitag, dem 27. Juni, stattfinden soll. Anonymisierte Erfahrungsberichte werden in Form von Kreideaufschriften präsentiert, während Informationsschilder über das Thema und Anlaufstellen bereitgestellt werden. Taunusstein verfolgt dabei das langfristige Ziel, sexualisierter Belästigung entgegenzuwirken und die Rechte der Betroffenen zu stärken.
Was ist sexuelle Belästigung?
Ein grundlegendes Verständnis über sexuelle Belästigung ist entscheidend für das Bewusstsein in der Gesellschaft. Laut dem Gleichstellungsportal umfasst sexuelle Belästigung unerwünschtes, sexuell bestimmtes Verhalten, das die Würde der betroffenen Person verletzt. Dazu zählen unangemessene körperliche Berührungen, Bemerkungen oder unerwünschte sexuelle Handlungen. Es geht nicht nur um körperliche Gewalt, sondern auch um verbal diskriminierendes Verhalten, das oft im Alltag vorkommt.
Der Gesetzgeber sieht für Betroffene klar definierte Schutzmaßnahmen vor. Arbeitgeber sind verpflichtet, ein Umfeld zu schaffen, das vor sexueller Belästigung schützt und bei Verletzungen dieser Rechte geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Ratschläge an Betroffene umfassen unter anderem das Führen eines Belästigungstagebuchs und das Suchen nach Unterstützung durch vertraute Personen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Initiativen wie der Gleichstellungspreis in Eschwege und die Antic-Catcalling-Aktion in Taunusstein nicht nur wichtige Themen aufgreifen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt leisten. Es bleibt zu hoffen, dass solche Projekte weiterhin die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und das Bewusstsein der Öffentlichkeit schärfen.
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Ort | Eschwege, Deutschland |
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