Eschwege gedenkt: Fotograf und Eltern erzählen von Sternenkindern
Eschwege: André Schädig spricht über Sternenkinder, Erinnerungen und Trauerbewältigung in einer emotionalen Veranstaltung am 7.11.2025.

Eschwege gedenkt: Fotograf und Eltern erzählen von Sternenkindern
In Eschwege fand eine bewegende Veranstaltung statt, die sich mit dem Thema „Erinnerungen“ beschäftigte und Teil der Reihe „Am Ende unseres Weges“ war. André Schädig, ein Fotograf und Mitglied der „Dein Sternenkind“-Stiftung, war der Hauptredner und sprach über seine besondere Arbeit mit betroffenen Eltern, deren Kinder früh verstorben sind. Wie die HNA berichtet, gehört Schädig zu über 700 Fotografen der Stiftung, die sich in den deutschsprachigen Ländern engagieren.
Ein zentrales Thema der Veranstaltung war die Frage von Michael Nowotny von der Caritas: „Wie kann Erinnerung gelingen, wenn ein Kind früh stirbt?“. Schädig erzählte von den emotionalen Herausforderungen, die ihm während seiner Einsätze in Kliniken begegnen, oft zu nächtlicher Stunde. „Die Fotografien zeigen Liebe und Erinnerung, nicht den Tod; sie bieten Raum für Trauer“, erklärte er. Dies wird besonders klar, wenn man die Berichte von betroffenen Eltern hört.
Emotionale Geschichten aus erster Hand
Maria und Marc Heyne berichteten von ihrer persönlichen Erfahrung. Ihr Sohn hilft bei der Grabpflege seiner verstorbenen Schwester, und die Fotos, die Schädig gemacht hat, vermitteln ihm eine Vorstellung von ihr. Maria schilderte die schockierenden Erlebnisse rund um die Geburt und den Verlust ihrer Tochter Anne. „Es war alles so plötzlich“, meinte sie. Die Fotos, die während dieser schweren Zeit entstanden sind, haben nicht nur der Trauerbewältigung gedient, sondern auch an die kostbaren Erinnerungen erinnert, die sie mit ihrem Kind verbunden haben.
André Schädig betonte, dass er anfangs Zweifel hatte, ob er der Aufgabe gewachsen sei. Doch mit jedem Einsatz hat er gelernt, diese Herausforderungen zu meistern und weiterhin ehrenamtlich für die Stiftung tätig zu sein. Interessant ist, dass alle Fotografen der Stiftung ehrenamtlich arbeiten und den betroffenen Eltern keine Kosten entstehen. Mittlerweile unterstützen 650 Kliniken in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol die wertvolle Arbeit der Stiftung.
Ununterbrochene Unterstützung für betroffene Eltern
Besonders hilfreich ist die eingerichtete Notfallrufnummer, über die betroffene Eltern jederzeit Unterstützung erhalten können. Ein weiterer wichtiger Punkt, der angesprochen wurde, ist das geänderte Bestattungsrecht für Kinder und die Gemeinschaftsgrabstätte für Sternenkinder in Eschwege. Diese Änderungen sind ein Lichtblick für viele betroffene Familien und tragen dazu bei, Erinnerungen dauerhaft zu bewahren.
Die Veranstaltung in Eschwege zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist, über Trauer zu sprechen und Unterstützung anzubieten. André Schädig, die Heynes und die vielen anderen Beteiligten leisten mit ihrem Engagement einen unersetzlichen Beitrag zur Erinnerungskultur in unserer Gesellschaft und verdeutlichen, dass die Liebe zu einem verstorbenen Kind niemals endet.