Continental spaltet sich auf: Sorgen um Korbachs Zukunft wachsen!

Continental spaltet sich auf: Sorgen um Korbachs Zukunft wachsen!

Korbach, Deutschland - Ein Sturm zieht über den Hessischen Standort von Continental auf: Die geplante Aufspaltung des Unternehmens in drei eigenständige Firmen – Tires, Contitech und Automotive – sorgt für gemischte Gefühle und großen Redebedarf. Dies wurde eindrucksvoll bei der Betriebsversammlung in Korbach deutlich, an der etwa 700 Mitarbeitende, einschließlich Vorstandschef Nikolai Setzer und IG-BCE-Konzernbetreuer Michael Linnartz, teilnahmen. Der Betriebsratsvorsitzende Jörg Schönfelder brachte die Sorgen der Belegschaft auf den Punkt: „Wir sehen die Risiken, die diese Trennung für Korbach bedeutet“, berichtet die HNA.

Die Entscheidung für die Aufspaltung trifft Korbach besonders hart, da die Bereiche hier eng miteinander verwoben sind. Setzer verteidigte die Strategie und betonte, dass sich die einzelnen Unternehmensbereiche unabhängig besser entwickeln könnten, räumte aber gleichzeitig ein, dass die Veränderungen in Korbach alles andere als unproblematisch sind. Linnartz äußerte dagegen heftigen Zweifel an der umstrittenen Agenda des Konzerns.

Wirtschaftliche Möglichkeiten oder finanzielle Risiken?

Schönfelder kritisierte zudem die geplante Verwendung des möglichen Verkaufserlöses, der in Dividenden und Aktienrückkäufe fließen soll. So fragten sich viele, ob dies im besten Interesse der Belegschaft ist, die sich bereits seit geraumer Zeit mit Unsicherheit konfrontiert sieht. Die Werkleiter oder Leiter von Contitech, Klaus Ohlwein und Sebastian Weyand, hoben hingegen die positive Auslastung und Produktqualität am Standort Korbach hervor.

In einem Lichtblick für die Mitarbeitenden informierte Personalleiterin Johanna Decker über die Stabilität des Ausbildungsbudgets und die bevorstehende Verbundausbildung, während gleichzeitig eine Designstudie für ein neues Technikum beauftragt wurde. All diese Schritte sollen sicherstellen, dass die Richtlinien zur Standortsicherung bis über 2027 hinaus fortgeführt werden. Und die gute Nachricht: Continental hat bereits mit der Ausgliederung des Geschäftsbereichs Original Equipment Solutions (OESL) begonnen, um sich auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten.

Ein Blick in die Zukunft

Ein weiterer wichtiger Schritt im Prozess wird der Kapitalmarkttag von Continental am 25. Juni 2025 sein, an dem die geplanten Kurz- und Mittelfristziele für Automotive vorgestellt werden. Die bevorstehende Börsennotierung des neuen Automotive-Unternehmens an der Frankfurter Wertpapierbörse ist für September 2025 ins Auge gefasst, wobei das Zuteilungsverhältnis für die Abspaltung 2:1 beträgt – für je zwei Aktien von Continental wird eine Aktie des neuen Unternehmens verteilt, wie die offizielle Mitteilung von Continental bestätigt.

In der Tat stehen alle Zeichen auf Veränderung. Continental, als drittgrößter deutscher Autozulieferer, verfolgt mit der Aufspaltung das Ziel, die enorme Wert- und Wachstumspotenzial der einzelnen Unternehmensteile auszuschöpfen. Während das profitable Reifengeschäft im bisherigen Konzern verbleibt, richtet sich der Blick nach vorne in der Hoffnung, dass die strategischen Anpassungen weitaus mehr Agilität und Flexibilität zulassen. Setzer hat klargemacht: „Wir müssen auf dynamische Marktveränderungen reagieren“.

Die Zukunft wird zeigen, ob sich die Pläne bewähren oder ob die Herausforderungen am Standort Korbach größer sind als die Chancen, die sich aus dieser neu ausgelegten Unternehmensstruktur ergeben. Bleibt nur abzuwarten, wie die kommenden Monate verlaufen werden; die Entscheidung über die endgültige Aufspaltung steht für Ende des Jahres an und könnte die gesamte Branche betreffen.

Für weiterführende Informationen und aktuelle Entwicklungen klicken Sie hier oder lesen Sie die Pressemitteilung von Continental sowie die Analyse von Tagesschau.

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OrtKorbach, Deutschland
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