Trotz mehr Bewerber: Ausbildungsplätze im Schwalm-Eder-Kreis fehlen!
Im Schwalm-Eder-Kreis stieg die Zahl der Bewerber um 6,5%, dennoch bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt.

Trotz mehr Bewerber: Ausbildungsplätze im Schwalm-Eder-Kreis fehlen!
Im Schwalm-Eder-Kreis zeigt sich ein interessantes Bild auf dem Ausbildungsmarkt. Trotz eines Anstiegs der Bewerberzahl um stolze 6,5 Prozent und einer wachsenden Zahl neuer Ausbildungverträge bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt. HNA berichtet, dass …
Die Bilanz für das Ausbildungsjahr 2024/25 wurde von der Agentur für Arbeit Korbach, der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder und der IHK Kassel-Marburg in Spangenberg vorgestellt. Während die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 43 auf 900 sank, stieg die Zahl der Bewerber auf 858, was einem Plus von 52 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies führt zu einem Verhältnis von 98 Interessierten auf 100 Ausbildungsstellen – im Vorjahr waren es erst 88. Doch die Erreichbarkeit der Ausbildungsstätten gestaltet sich oft schwierig, da viele Institutionen weit voneinander entfernt sind. Zudem haben einige Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Lage ihre Ausbildungsbetriebe zurückgefahren, was die Situation nicht erleichtert.
Ausbildungsangebote und Trends
Im Handwerk konnte demgegenüber eine positive Entwicklung verzeichnet werden. Hier wurden mehr neue Ausbildungsplätze geschaffen als im Vorjahr. Laut Handwerk Schwalm-Eder stieg die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Handwerk im Schwalm-Eder-Kreis auf 310, was einer Steigerung von 3,7 Prozent entspricht. Im gesamten Agenturbezirk (einschließlich Waldeck-Frankenberg) waren insgesamt 2020 Ausbildungsstellen gemeldet, jedoch gab es auch hier einen Rückgang um 3,9 Prozent.
Die beliebtesten Berufe bei den Bewerbern im Schwalm-Eder-Kreis sind momentan Kaufmann/-frau im Büromanagement, Kfz-Mechatroniker, Fachlageristen sowie Verkäufer und Elektroniker. Die gemeldeten Ausbildungsberufe umfassen unter anderem auch den Einzelhandel, Industriekaufleute und zahnmedizinische Fachangestellte. In den letzten Jahren hat sich allerdings auch die Zahl der unversorgten Bewerber verringert, von 76 auf 49. Gleichzeitig gingen die offenen Ausbildungsstellen von 150 auf 122 zurück. Dennoch bleibt das Problem der Passungsprobleme zwischen Angebot und Nachfrage bestehen.
Innovationen und Initiativen
Um den Austausch zwischen Unternehmen und Nachwuchskräften zu fördern, setzt die VolaPlast GmbH & Co. KG auf verschiedene Initiativen. Das Unternehmen bildet in fünf Berufen aus und hat derzeit vier Azubis, plant aber, diese Zahl perspektivisch auf 6-8 zu erhöhen. Auch die Organisation von Boys- und Girlsdays sowie Azubi-Kennenlerntagen trägt dazu bei, Schüler frühzeitig an die Betriebe heranzuführen. Zudem bietet VolaPlast bulgarischen Schülern Ausbildungsplätze an und vermittelt gleichzeitig Sprache durch firmeninterne Deutschkurse.
Die IHK Kassel-Marburg berichtet von einem leichten Plus in den Ausbildungszahlen im Schwalm-Eder-Kreis, auch wenn im gesamten IHK-Bezirk ein Rückgang von 6,1 Prozent zu verzeichnen war. Im technisch-gewerblichen Bereich gab es 224 Auszubildende und im kaufmännischen Bereich steigerte sich die Zahl auf 388 Verträge, was beides positive Signale sind.
Schlussendlich lässt sich festhalten, dass trotz der Herausforderungen die Ausbildungslandschaft im Schwalm-Eder-Kreis durch einige positive Impulse belebt wird. Für viele Unternehmen bleibt es jedoch eine Herausforderung, die passenden Auszubildenden für ihre offenen Stellen zu finden. Wer mehr zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt erfahren möchte, kann sich auf Statistik Arbeitsagentur informieren.