Schwalmstadt kämpft um Platz im Immateriellen Kulturerbe!
Schwalmstadt feiert 485 Jahre Konfirmation und bewirbt sich um den Status des Immateriellen Kulturerbes bis 31. Oktober 2025.

Schwalmstadt kämpft um Platz im Immateriellen Kulturerbe!
Schwalmstadt präsentierte sich im September 2025 im festlichen Glanz, als die Stadt das 485-jährige Bestehen ihrer Konfirmationstradition in Ziegenhain feierte. Ein bemerkenswerter Anlass, der mit einem wichtigen Schritt in die Zukunft verbunden ist. Der Förderverein hat eine Bewerbung zur Aufnahme der Konfirmationspraxis in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes beim Hessischen Wissenschaftsministerium eingereicht. Der entscheidende Fristablauf für die Bewerbung war der 31. Oktober 2025.HNA berichtet.
Die Bewerbung ist Teil eines umfassenden Gesamtkonzepts, das Bildung, Teilhabe, Forschung, Stadtentwicklung und auch den Tourismus fördern möchte. Es soll ein verbindlicher Jahreskalender mit thematischen Wochenenden erstellt werden, um das Wissen um die Konfirmationsgeschichte lebendig zu halten. Besucherführungen in der Wasserfestung sind in Planung, ebenso wie verschiedene Vermittlungsformate für Jugendliche, Familien, Vereine und Gäste.
Zusammenarbeit und Projekte
Der Vorsitzende des Fördervereins, Dekan Christian Wachter, und Ideengeber Gerhard Reidt sind die treibenden Kräfte hinter dieser Initiative. Durch die enge Zusammenarbeit mit Vereinen, der Bürgerschaft, dem Arbeitskreis Festung Ziegenhain, dem Museum der Schwalm sowie der Tourismusregion Rotkäppchenland wird ein breites Unterstützungsspektrum mobilisiert. Ein Highlight wird das Projekt „Geschichte erzählt“, bei dem historische Persönlichkeiten vor Ort Geschichten erzählen, die mehrsprachig und jederzeit abrufbar sein werden.
Ein weiterer Baustein des Gesamtkonzepts ist die Umsetzung des „12 Pfeile – Konfirmation weltweit“-Konzepts, welches internationale Vergleiche der Konfirmationspraxis ermöglichen soll. Für den Unterricht sind länderspezifische Dossiers und Aufgaben in Planung, die den Lehrstoff bereichern werden.
Ein Blick auf andere Kulturgüter
Während die Schwalmstadt ihre eigenen Traditionen bewahrt und fördert, hat Hessen vor Kurzem einen weiteren kulturellen Schatz in sein Verzeichnis aufgenommen: die Schwälmer Weißstickerei. Diese Technik, die sich im frühen 19. Jahrhundert entwickelte, wurde jüngst offiziell im Bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Diese Auszeichnung wurde von Timon Gremmels, dem hessischen Kunst- und Kulturminister, und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, verkündet.Hessen.de informierte darüber.
Die Schwälmer Weißstickerei, die durch ihr kreatives und technisches Können besticht, stärkt Hessen’s Position im Bereich des Immateriellen Kulturerbes. Es gibt nun drei Einträge mit hessischem Bezug, unter anderem die Apfelweinkultur und der Hessische Kratzputz. Der Erhalt solcher Traditionen ist nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch eine Chance, das kulturelle Gedächtnis für kommende Generationen zu bewahren.
Zusammengefasst, Schwalmstadt hat mit seiner Bewerbung nicht nur ein Zeichen für den Erhalt der Konfirmationstradition gesetzt, sondern zeigt auch, wie wichtig die Kulturpflege in der Region ist. Die Kombination aus jahrhundertealten Traditionen und neuen Impulsen aus der Gemeinschaft lässt auf einen bunten kulturellen Frühling hoffen, der durch viele geplante Veranstaltungen, wie die Festwoche „Fest wie Ziegenhain“ 2026 und das Festungsjubiläum 2029, weiter bereichert wird.