Kontroverses Lumumba-Verbot: Weihnachtsmärkte der Region reagieren gelassen!

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Vellmar bleibt vom Lumumba-Verbot unberührt. Kritiker fordern Respekt, während Weihnachtsmärkte zunehmend auf Bezeichnungen achten.

Vellmar bleibt vom Lumumba-Verbot unberührt. Kritiker fordern Respekt, während Weihnachtsmärkte zunehmend auf Bezeichnungen achten.
Vellmar bleibt vom Lumumba-Verbot unberührt. Kritiker fordern Respekt, während Weihnachtsmärkte zunehmend auf Bezeichnungen achten.

Kontroverses Lumumba-Verbot: Weihnachtsmärkte der Region reagieren gelassen!

In der hessischen Weihnachtsmarktsaison sorgt das Verbot des Getränkenamens „Lumumba“ auf dem Kasseler Märchenweihnachtsmarkt für reichlich Gesprächsstoff. Mit dem Ziel, gegen Diskriminierung vorzugehen, hat die Kassel Marketing GmbH die Standbetreiber aufgefordert, Kakao-Getränke mit Rum unter einem anderen Namen anzubieten. Das Verbot wird von Kassels Stadtmarketing als wichtig erachtet, um ein respektvolles Umfeld zu schaffen. Ein Nichteinhaltung könnte für die Anbieter ernste Konsequenzen haben: Ermahnungen können im schlimmsten Fall zum Ausschluss vom Weihnachtsmarkt führen. Wie InFranken berichtet, haben sich bereits alle Standbetreiber an die neue Regelung gehalten.

Der Name „Lumumba“ ist umstritten und führt zu hitzigen Debatten. Kritiker argumentieren, dass die Verbindung zu Patrice Lumumba, dem ersten Premierminister des Kongo, der 1960 ermordet wurde, eine Respektlosigkeit darstellt. Diese Sichtweise wird von Konrad Ruppert, dem Vorsitzenden des Schaustellerverbands Kassel-Göttingen, zurückgewiesen. Er sieht in dem Namen keine Diskriminierung. Die Diskussion über den Namen ist nicht neu: Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt Frankfurt empfohlen, auf den Begriff „Lumumba“ zu verzichten, was die Veranstalter in der Mainmetropole in diesem Jahr auch umsetzten.

Reaktionen aus der Region

Die Reaktionen auf das Verbot in Kassel fallen im Umland sehr unterschiedlich aus. Dirk Wuschko vom Stadtmarketing Baunatal betont, dass auf dem Nikolausmarkt, der am Freitag begonnen hat und zehn Tage läuft, kein Verbot für Lumumba existiert. Vielmehr dürfen die Standbetreiber selbst entscheiden, ob sie das Getränk anbieten wollen. Dies bleibt auch in anderen Städten der Region so. In Kaufungen zum Beispiel gibt es traditionell keine Lumumba-Varianten, stattdessen werden dort bewährte Klassiker wie Kinderpunsch und Glühwein verkauft, wie Peter Schwarze informiert.

In Vellmar war Lumumba ohnehin kein Thema, da es dort nie angeboten wurde. Anders verhält es sich in Wolfhagen, wo die Stadt Standbetreiber gefragt hat, ob sie Lumumba verkaufen möchten. Ein Anbieter plant, „heißen Kakao mit Schuss“ anzubieten, jedoch ohne den Namen Lumumba zu verwenden. Kai Liebig, der Hauptamtsleiter der Stadt Wolfhagen, hält sich mit strikten Vorgaben zurück und wollte die Betreibern nicht übermäßig einschränken.

Wie sieht es auf anderen Märkten aus?

Der Weihnachtsmarkt in Hofgeismar hat bis dato ebenfalls keine Beschwerden über Lumumba-Getränke erhalten. Hier gibt es fünf Getränkestände, die „Kakaospezialitäten“ oder „Kakao mit Rum“ anbieten – aber unter anderen Bezeichnungen. Auch beim mittelalterlichen Weihnachtsmarkt im Tierpark Sababurg bleibt der Name Lumumba bisher ein unerwünschtes Thema. Sollte doch jemand auf die Idee kommen, das Getränk anzubieten, wäre dies strikt untersagt.

Die Diskussion um den Namen „Lumumba“ und die damit verbundenen Kontroversen zeigen einmal mehr, wie sensibel Themen rund um kulturelle Identität und historische Figuren wahrgenommen werden. Der Weihnachtsmarkt, der für viele ein Ort der Gemütlichkeit und des Genusses ist, steht nun im Spannungsfeld zwischen Tradition und den Anforderungen an eine respektvolle Sprachverwendung.