Demokratie unter Druck: Experten warnen vor Rechtsextremismus in Friedberg!
Am 7.12.2025 fand die neunte Demokratiekonferenz in Friedberg statt, um gegen Rechtsextremismus und für Inklusion zu kämpfen.

Demokratie unter Druck: Experten warnen vor Rechtsextremismus in Friedberg!
Am 7. Dezember 2025 fand die neunte Demokratiekonferenz im „Theater Altes Hallenbad“ in Friedberg statt. Mit über 150 Teilnehmern, darunter auch Vertreter geförderter Projekte, war die Veranstaltung gut besucht und drehte sich rund um die Herausforderungen und Chancen, die die Demokratie aktuell prägen. Die Moderation übernahmen Klaus Schumacher und Conny Wenk, die die anwesenden Gäste durch ein abwechslungsreiches Programm führten.
Beachtlich ist die Vielzahl an Projektanträgen, die in diesem Jahr eingereicht wurden. Insgesamt wurden 42 Anträge von 35 Projektträgern gestellt, wobei ein Projekt aufgrund von unvorhergesehenen Umständen ausfiel und ein weiteres auf das Jahr 2026 verschoben wurde. Trotz dieser Herausforderungen konnten jedoch insgesamt 50 Aktionen mit Fördermitteln von etwa 155.000 Euro erfolgreich umgesetzt werden – 140.000 Euro stammten dabei vom Bund, 12.000 Euro vom Land, und 3.555 Euro vom Kreis.
Vielfalt der Themen im Fokus
Die Inhalte der Konferenz umfassten eine breite Palette an Themen, die für die Gesellschaft von großer Bedeutung sind. Unterstützte Bereiche waren unter anderem Inklusion und Diversität, LGBTIQ-Rechte, Rassismus sowie insbesondere auch der anhaltende Rechtsextremismus. Für das kommende Jahr wurde zudem ein vorgeprüfter Antrag beim Bund eingereicht, wobei neue Förderschwerpunkte die Arbeits- und Unternehmenswelt, Antisemitismus, islamistischen Extremismus und Linksextremismus beinhalten.
Der Kreisbeigeordnete Marion Götz mahnte in ihrer Ansprache die Notwendigkeit eines starken Engagements für die Demokratie an. Ein weiterer Auftritt, der das Interesse der Teilnehmenden weckte, war der von Tóm Kabaredo, auch bekannt als Thomas Huscher. Er sprach über Netzwerkarbeit und Demokratie, und gab den Anwesenden den praktischen Tipp, den Austausch von Visitenkarten und sogar „Stuhlyoga“ in ihre Meetings zu integrieren.
Expertenwissen von Andreas Kemper
Einer der zentralen Vorträge wurde von Andreas Kemper gehalten, einem erfahrenen Soziologen und Publizisten, der sich intensiv mit rechtsextremen Tendenzen und der Wählerschaft der AfD auseinandersetzt. Kemper, geboren am 11. April 1963 in Nordhorn, hat eine Menge an Publikationen zu diesen Themen verfasst und gilt als Experte der antidemokratischen Strömungen innerhalb der AfD. In seinem Vortrag thematisierte er die ökonomische Ungleichheit in Deutschland und erwähnte, dass das Land die drittgrößte Anzahl an Milliardären weltweit aufweist.
Kemper bezog auch lokale Bezüge ein, nannte dabei Namen wie Johanna Cotar und ihren Bruder Alexander Tamos. Weiterhin berichtete Denise Gonglach von der Fachstelle für Demokratieförderung (DEXT) über die Arbeit der 30 DEXT-Stellen in Hessen, in deren Rahmen sie die rechtsextremen Vorfälle im Wetteraukreis analysierte. So war die Konferenz nicht nur ein Raum des Austausches, sondern auch ein Ort der kritischen Auseinandersetzung mit brisanten gesellschaftlichen Themen.
All diese Diskurse zeigen deutlich: Der Kampf gegen Rechtsextremismus und die Förderung einer vielfältigen, inklusiven Gesellschaft sind eng mit dem Einsatz und dem Engagement der Bürger verbunden. In diesem Sinne kann man nur hoffen, dass die Initiativen, die aus solchen Konferenzen hervorgehen, fruchtbaren Boden finden und zu einem stärkeren Zusammenhalt in unserer Gesellschaft führen.