Kassel Weihnachtsmarkt: Lumumba-Verbot löst hitzige Debatte aus!

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Kassel Weihnachtsmarkt verbietet den Verkauf des Getränks "Lumumba" wegen rassistischer Kontroversen. Diskussionen und Namensänderungen folgen.

Kassel Weihnachtsmarkt verbietet den Verkauf des Getränks "Lumumba" wegen rassistischer Kontroversen. Diskussionen und Namensänderungen folgen.
Kassel Weihnachtsmarkt verbietet den Verkauf des Getränks "Lumumba" wegen rassistischer Kontroversen. Diskussionen und Namensänderungen folgen.

Kassel Weihnachtsmarkt: Lumumba-Verbot löst hitzige Debatte aus!

In Kassel ist der Weihnachtsmarkt in vollem Gange, jedoch sorgt eine Entscheidung von Kassel Marketing für Aufregung. Das beliebte Getränk „Lumumba“, das in der kalten Jahreszeit hoch im Kurs steht, darf nicht mehr verkauft werden. Diese Maßnahme folgt der vorangegangenen Debatte über den Namen des Schokodrinks, der auf den berühmten kongolesischen Freiheitskämpfer Patrice Lumumba verweist. Kritiker wittern darin eine rassistische Konnotation, die nicht länger toleriert werden kann, so berichtet Hessische/Niedersächsische Allgemeine.

Bereits 2024 wurde gefordert, den umstrittenen Namen zu ändern, doch damals ließ Kassel Marketing offen, ob es entsprechende Richtlinien geben würde. Am 22. November erhielten nun die Standbetreiber eine E-Mail, in der sie aufgefordert wurden, ihre Produktbezeichnungen zu überarbeiten. Andernfalls drohten Konsequenzen, und im Wiederholungsfall könnte den Betreibern sogar der Ausschluss vom Weihnachtsmarkt blühen.

Reaktionen der Standbetreiber

Die Reaktionen auf die Entscheidung sind gemischt. Konrad Ruppert, Betreiber von Rupperts Almhütte, zeigt sich verwundert über die Aufregung: „Der Name stammt doch aus Spanien!“, sagt er. Auch andere Standbetreiber sind verärgert, haben jedoch auf die Aufforderung reagiert und ihre Bezeichnungen geändert. Ruppert verkauft das Getränk nun unter dem neuen Namen „Lamumba“.

In anderen Städten, wie zum Beispiel Frankfurt und Mainz, wird das Getränk bereits nicht mehr unter dem Namen „Lumumba“ angeboten. Dort heißt es nun schlicht „Kakao mit Schuss“. Diese Umbenennungen zeigen, dass die Diskussion über den Namen nicht nur in Kassel, sondern auch an vielen anderen Orten geführt wird. Die süddeutsche Zeitung Süddeutsche berichtet, dass auch in Städten wie Hamburg Anbieter den Namen bereits geändert haben.

Die Hintergründe der Debatte

Patrice Lumumba erhält durch seine Rolle als erster Premierminister des unabhängigen Kongo und als Symbol der afrikanischen Unabhängigkeitsbewegung internationale Beachtung. Kritiker der Namensbeibehaltung argumentieren, dass der Name auf die grausame Ermordung Lumumbas anspielt und deshalb unpassend ist.

Simon Mputu Ngimbi, der Vorsitzende der Deutsch-Kongolesischen Gesellschaft, sieht die Diskussion als Chance zur Auseinandersetzung mit Lumumbas Erbe und ermuntert zur Reflexion über die Bedeutung des Namens. Interessanterweise äußern einige Standbetreiber ihre Enttäuschung über die Rassismus-Debatte und vergleichen sie mit anderen Getränken, wie der Bloody Mary, deren Namensherkunft in der Vergangenheit ebenfalls nie in Frage gestellt wurde.

Ob die Maßnahmen von Kassel Marketing tatsächlich auf breite Akzeptanz stoßen oder ob die Diskussion um das Getränk noch nicht zu Ende ist, bleibt abzuwarten. Für den Kasseler Weihnachtsmarkt jedoch steht fest: Rassismus wird nicht toleriert. Kassel Marketing bekräftigt, dass der Dialog mit relevanten Gruppen noch nicht abgeschlossen ist.