Kassel in Sorge: Bahn plan mit Streckensperrungen zur documenta 2027!

Kassel in Sorge: Bahn plan mit Streckensperrungen zur documenta 2027!
Kassel, Deutschland - Die Stadt Kassel und die umliegende Region stehen vor spannenden, aber auch herausfordernden Zeiten. Im Hinblick auf die documenta 2027 drohen neben den üblichen Kunst- und Kulturnews auch erhebliche Verkehrsprobleme. Grund sind die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der Deutschen Bahn, die zwischen Mai und Juli 2027 in Nordhessen durchgeführt werden sollen. Proteste von Bürgern, der Industrie- und Handelskammer sowie von Stadtverordneten haben bereits Wirkung gezeigt, sodass die Deutsche Bahn (DB) eine Kürzung des geplanten Sperrumfangs angekündigt hat. Diese Entscheidung soll die Notwendigkeit eines Schienenersatzverkehrs reduzieren und die Anbindung an den Bahnhof Wilhelmshöhe sichern. HNA berichtet, dass diese Anpassungen nötig sind, da die Infrastruktur als marode gilt und die gleichzeitigen Arbeiten an den Strecken als „alternativlos“ deklariert werden.
Von diesen Sanierungsarbeiten sind mehrere Regionalbahnen betroffen. Die am stärksten betroffenen Strecken sind unter anderem nach Kassel führende Linien wie Kassel-Eichenberg, Kassel-Bebra und Kassel-Gießen. Der Nordhessische Verkehrsverbund (NVV) warnt vor „erheblichen Einschränkungen“ im Nah- und Regionalverkehr, was die Anreise zu einem der größten Kunstereignisse der Welt zusätzlich schwierig machen könnte. Kritikern bleibt daher nur zu hoffen, dass die DB die Pläne letztlich noch anpasst. Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta, setzt sich vehement für eine Verschiebung der Sanierungen ein und warnt vor einem potenziellen Imageschaden, sollte der Zugang zu diesem kulturellen Highlight eingeschränkt sein. Hessenschau berichtet, dass in den letzten documenta-Ausgaben 60 Prozent der Besucher den öffentlichen Nah- und Fernverkehr nutzten.
Geplante Veränderungen und Auswirkungen
Die geplanten Bauarbeiten betreffen insgesamt acht Strecken, die zur documenta einen Zugang bieten. Dazu zählen auch die Verbindungen zwischen Kassel und Frankfurt sowie nach Warburg. Diese Sanierungsmaßnahmen sind Teil eines umfassenden Sanierungsprogramms der DB, das bis 2027 mehr als 53 Milliarden Euro in die Schieneninfrastruktur investiert. Die DB plant, die Sperrzeiten auf einigen Strecken zu verkürzen: Die Strecke Kassel-Friedberg beispielsweise wird vorwiegend nur eingleisig gesperrt, während die Sperrabschnitte bei Kassel-Eichenberg von 45 auf nur noch 10 Kilometer reduziert werden sollen. Deutsche Bahn hat die Kürzungen als positiven Schritt zur Sicherstellung eines flüssigeren Verkehrs bezeichnet.
Für die Zeit der Sanierungsarbeiten plant die Bahn, einen einstündlichen Takt einzuführen, eventuell auch mit einem 30-Minuten-Takt. Zudem sollen Fernzüge von Kassel über Gießen nach Frankfurt umgeleitet werden, um die Erreichbarkeit der Region auch während der Bauzeiten zu gewährleisten.
Die Herausforderungen der Instandhaltungsmaßnahmen
Die Deutsche Bahn sieht sich gegenwärtig in der Pflicht, die marode Infrastruktur vor dem Hintergrund der Sicherstellung des Reisekomforts ihrer Fahrgäste in den Griff zu bekommen. Mehr als 400 Bahnhöfe sollen künftig kundenfreundlicher gestaltet und modernisiert werden. Die DB ist zuversichtlich, dass die getroffenen Maßnahmen die Leistungsfähigkeit der Regional- und Fernverkehrsstrecken wiederherstellen können. Bis 2027 sind zahlreiche Generalsanierungen geplant, unter anderem für die Strecke Frankfurt–Mannheim und die Verbindung von Emmerich nach Oberhausen.
Insgesamt bleibt die Situation angespannt, und es bleibt abzuwarten, ob die DB die Sorgen der Bürger und der Kulturschaffenden ausreichend berücksichtigen kann, während sie die dringend erforderlichen Sanierungen in Angriff nimmt.
Details | |
---|---|
Ort | Kassel, Deutschland |
Quellen |