Henschelareal in Kassel: Anwohner fürchten Verkehrswelle!
Henschelareal in Kassel: Anwohner fürchten Verkehrswelle!
Brandaustraße, Kassel, Deutschland - In Kassel schlagen die Wellen hoch, denn die Anwohner der Brandaustraße machen sich Sorgen über eine mögliche Verkehrsflut durch die Entwicklung des Henschelareals. Besonders die Aussicht auf ein neues Parkhaus mit 300 bis 500 Stellplätzen lässt die Bedenken wachsen. Laut HNA könnte das Verkehrsaufkommen sich verdreifachen, mit zahlreichen Lastwagen, die die Brandaustraße und Uferstraße nutzen, um das Henschelgelände und die angrenzenden Werke zu erreichen.
Die Heilhaus-Siedlung, die seit 1990 besteht, und das Mehrgenerationenhospiz von 2016 stehen in unmittelbarer Nachbarschaft. Hier leben nicht nur 113 Menschen in 97 Wohnungen, sondern es gibt auch 180 Arbeitsplätze sowie eine Kindertagesstätte, die 55 Kinder betreut. Anwohner fordern nun alternative Zufahrtsmöglichkeiten über den Bahndamm, der ursprünglich für eine Umgehungsstraße in Betracht gezogen wurde. Der Bahndamm wurde jedoch von der Unternehmensgruppe KNDS aufgekauft, um das eigene Gelände abzusichern, was die Situation nicht gerade entspannter macht.
Ängste um Werte und Lebensqualität
Der Architekt Matthias Tunnemann bringt auf den Punkt, was die Anwohner bewegt: Sie haben grundsätzlich nichts gegen die Entwicklung des Henschelareals, sorgen sich jedoch um die Wertminderung ihrer Wohnlage. Insbesondere die Erschütterungen durch den Verkehr haben negative Auswirkungen – so berichten Anwohner von Störungen in der Osteopathiepraxis, die durch den Verkehrslärm beeinträchtigt wird. In einer Sitzung des Ortsbeirats sollen diese Sorgen thematisiert werden.
Die Stadt Kassel hat bereits Schritte unternommen, um die Öffentlichkeit frühzeitig in den Bebauungsplan Nr. V/20 einzubeziehen. Am 11. November 2024 wurde die Aufstellung des Plans beschlossen, und die Unterlagen sind seit dem 4. Juni 2025 bis zum 11. Juli 2025 im Internet einsehbar. Auch eine persönliche Einsichtnahme im Amt für Stadtplanung ist nach Terminvereinbarung möglich. Stellungnahmen sind erwünscht, um die Anliegen der Bürger zu berücksichtigen.
Verkehrsplanung auf dem Prüfstand
Das Institut für Verkehrswesen der Universität Kassel spielt in solchen Entwicklungen eine wichtige Rolle. Gegründet 1988, beschäftigt es sich umfassend mit integrierter Verkehrsplanung und der Gestaltung öffentlicher Verkehrssysteme. Die Fachleute dort setzen auf eine umfassende Analyse von Verkehrsdaten, um die Auswirkungen von Infrastrukturveränderungen fundiert abzuschätzen.
Die Sorgen der Anwohner sind also nicht unbegründet. Die Entwicklung des Henschelareals wirft nicht nur Fragen zur Verkehrsbelastung auf, sondern berührt auch die Lebensqualität der Menschen vor Ort. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt Kassel und die zuständigen Stellen auf die berechtigten Anliegen reagieren werden.
Die letzten Worte will ich dabei den Anwohnern der Brandaustraße geben: Die Suche nach Lösungen und Alternativen muss dringend in den Vordergrund gerückt werden – denn schließlich geht es hier nicht nur um neue Bauprojekte, sondern vor allem um die Menschen, die in ihrer Nachbarschaft leben.
Details | |
---|---|
Ort | Brandaustraße, Kassel, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)