Frankfurter Taxifahrer starten Sternfahrt gegen Dumpingpreise von Uber!
Hunderten Taxifahrern protestierten am 16.06.2025 in Frankfurt gegen Dumpingpreise von Uber und forderten Mindestpreise.

Frankfurter Taxifahrer starten Sternfahrt gegen Dumpingpreise von Uber!
In Frankfurt am Main waren heute Morgen rund 300 Taxifahrer aktiv auf der Straße. Sie protestierten mit einer beeindruckenden Sternfahrt gegen die Dumpingpreise von Fahrdienstanbietern wie Uber und Bolt. Die Taxis schlossen sich in zwei Kolonnen zusammen, gestartet am Römerhof und am Stadion. Der Protest begann kurz vor 10 Uhr und führte durch zentrale Stadtteile wie Sachsenhausen, die Messe und den Hauptbahnhof. Diese Aktion hatte spürbare Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr, der zeitweise behindert wurde. Die Taxifahrer fordern strengere Kontrollen durch die Stadt sowie die Einführung von Mindestpreisen für Mietwagenvermittler, um ihre Existenz zu sichern, da Dumpingpreise eine ernsthafte Bedrohung für ihre Betriebe darstellen.
Der aktuelle Mindestpreis für Taxifahrten in Frankfurt liegt bei 2,40 Euro pro Kilometer. Die Taxifahrer fordern, dass Mietwagenanbieter wie Uber und Bolt einen ähnlichen Preis von mindestens 2,20 Euro pro Kilometer festlegen. Ulas Gergin von der Taxi-Vereinigung hebt hervor, dass die Stadt, angeführt von der Ordnungsdezernentin Annette Rinn (FDP), bei der Einführung dieser Mindestpreise zu langsam vorgeht. Die Causa wird von der Frankfurter FDP kritisch gesehen, die in einer Mitgliederversammlung gegen Mindestpreise gestimmt hat und stattdessen auf freien Wettbewerb pocht, während andere Parteikollegen wie CDU-Politiker Martin-Benedikt Schäfer sich für mehr Fairness im Taxi-Gewerbe einsetzen.
Stadtverwaltung zeigt sich uneinsichtig
Die Stadt Frankfurt weist die Vorwürfe der Taxifahrer zurück und betont, dass bereits Überprüfungen von Konzessionen im Mietwagenbereich stattfinden. Rinn kündigte an, dass ein Gutachten zur Notwendigkeit von Mindestpreisen beauftragt werden soll, dieses sei jedoch noch nicht beauftragt worden. Sie räumt zudem ein, dass es aufgrund von personellen Engpässen nicht möglich sein wird, die Beauftragung vor Jahresende abzuschließen. Gergin kritisiert die Stadtpolitik und bezeichnet die situation als „organisiertes Wegsehen bei Rechtsbrüchen“.
- Aktueller Mindestpreis für Taxifahrten: 2,40 Euro pro Kilometer
- Vorschlag für Mindestpreis bei Mietwagenanbietern: 2,20 Euro pro Kilometer
- Protest begann um kurz vor 10 Uhr
Marktdruck und existenzielle Bedrohungen
Das Taxi-Gewerbe sieht sich zunehmendem Druck ausgesetzt. Ein Gutachten des Bundesverbands Taxi und Mietwagen (BVTM) belegt die Verdrängung des Taxigewerbes durch Fahrdienst-Plattformen. Diese setzen auf schnelle Gewinnung von Marktanteilen, was durch Preisdruck und Rabatte geschieht. Das Gutachten stellt fest, dass die meisten deutschen Kommunen noch keine Preisinstrumente nutzen, was zu einer sinkenden Auslastung und Profitabilität im Taxi-Sektor führt.
In diesem Kontext kann die Einführung von Mindestpreisen und Tarifkorridoren auch für das Taxi-Gewerbe eine positive Wirkung haben, da sie dessen Rentabilität steigern könnten. Daher werden entsprechende Maßnahmen für das nächste Jahr als wahrscheinlich erachtet. Das Thema ist also hochaktuell und die Diskussion wird wohl noch lange anhalten, bis eine Lösung gefunden werden kann, die sowohl die Taxi-Fahrer als auch die neuen Anbieter in ein faires Verhältnis bringt.
Ob die Stadt Frankfurt die Bedenken der Taxifahrer ernst nimmt, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Der Druck auf die Stadtverwaltung, baldmöglichst zu handeln, wächst stetig.