
Am Samstag, dem 29. März 2025, versammelte sich das Marburger Klimabündnis auf dem Marktplatz, um auf das Ziel der Klimaneutralität hinzuweisen. An diesem Tag war die Hälfte der Zeit bis zur angestrebten Klimaneutralität des Stadtgebiets erreicht, die von der Stadtverordnetenversammlung 2019 beschlossen wurde. Die Bürger schwenkten Transparente mit Botschaften wie „Ihr schafft das!“, um die Kommunalpolitiker zu motivieren, ihre Anstrengungen zu intensivieren.
Michael Plappert von den „Parents for Future“ betonte in seiner Ansprache, dass erhebliche Anstrengungen erforderlich sind, um die CO2-Emissionen bis 2030 auf null zu reduzieren. In diesem Kontext forderte das Klimabündnis regelmäßige Informationen über den Fortschritt der Stadt Marburg im Hinblick auf die Klimaneutralität, wie op-marburg.de berichtet.
Der Klimaaktionsplan 2030
Die Stadtverordnetenversammlung hatte sich verpflichtet, bis 2030 klimaneutral zu werden, und erließ dazu den Klimaaktionsplan, der im August 2020 beschlossen wurde. Dieser umfangreiche Plan umfasst mehr als 100 Maßnahmen und erstreckt sich über rund 130 Seiten. Die vier Handlungsfelder des Klimaaktionsplans sind:
- Klimaneutrale, lokale Energieerzeugung
- Klimaneutral und sozialverträglich Bauen und Modernisieren
- Klimaneutrale Mobilität
- Unterstützung für die Stadtgesellschaft
- Klimaneutrale Flächennutzung
marburg.de hebt hervor, dass die Fortschritte in diesen Bereichen regelmäßig im Umweltausschuss berichtet werden sollen. Dennoch gab es bisher anscheinend kaum Fortschritte, was das Klimabündnis veranlasste, einen Dialog mit der Stadt zu suchen, insbesondere um das Thema Verkehr zu erörtern.
Verkehrswende und CO2-Emissionen
Walter Gruber von der Bürgerinitiative Verkehrswende äußerte sich besorgt über die bereits überschrittenen Grenzen des Wachstums und empfahl, leer stehenden Wohnraum zu nutzen. Die CO2-Emissionen in Marburg sind ein zentrales Thema. 2019 lagen diese bei etwa 640.000 Tonnen, wobei der Verkehr mit 20 Prozent eine bedeutende Quelle darstellt.
Um die Klimaziele zu erreichen, sollten die Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Verkehrssektor intensiviert werden. Laut dem Agora Verkehrswende sind die Treibhausgasemissionen des Verkehrs in den letzten 25 Jahren gestiegen. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD wird ein Ziel formuliert, die Emissionen im Verkehrssektor bis 2030 um 40 bis 42 Prozent zu senken.
Die Ergebnisse von Studien, die vom Öko-Institut und dem ICCT in Auftrag gegeben wurden, verdeutlichen, dass kein einzelner Ansatz zur Reduzierung der Emissionen ausreicht. Vielmehr ist ein Bündel von Maßnahmen notwendig, um die ambitio-nierte 40-Prozent-Reduzierung fruchtbar zu gestalten.
Die kommende Verkehrspolitische Debatte wird entscheidend sein, um die nötigen Entscheidungen zu treffen, die für die Einhaltung der Klimaziele bis 2030 von essenzieller Bedeutung sind. Ein konstruktiver Dialog zwischen Stadtverwaltung, Bürgerschaft und Wissenschaft ist unerlässlich, um die Herausforderungen der Verkehrs- und Klimawende gemeinsam anzugehen.