Bensheim in Aufruhr: Anwohner fordern sichere Fußgängerüberwege!
Bensheim in Aufruhr: Anwohner fordern sichere Fußgängerüberwege!
Bensheim, Deutschland - In Bensheim, einem charmanten Städtchen im Kreis Bergstraße, brodelt es gewaltig. Die Anwohner sind sichtlich unzufrieden mit der Verkehrssituation rund um den Hemsberg. Auslöser dieses Aufruhrs war ein tragischer Unfall, bei dem im vergangenen Jahr ein Motorradfahrer sein Leben verlor. Um die Wege für die Fußgänger sicherer zu gestalten, wurde eine Petition ins Leben gerufen. Über 400 Unterschriften haben die Initiatoren, darunter der Politikwissenschaftler Martin Türck, gesammelt, um die Versetzung eines Ortsschilds an der vielbefahrenen B3 zu fordern und damit die Sicherheit am Fußgängerübergang zur Bushaltestelle zu erhöhen. Doch die angeforderten Maßnahmen kommen nur schleppend voran, wie FFH berichtet.
Ein Blick auf die aktuelle Lage zeigt, dass die Verkehrsschilder inzwischen rechtlich übereinstimmend angebracht sind, allerdings die dringend nötigen Fußgängerüberwege mit Zebrastreifen oder Ampelanlagen nach wie vor fehlen. Der Verkehr im Berufsverkehr stellt für Fußgänger, die die Straße überqueren wollen, eine große Herausforderung dar. Der Petitionsausschuss hat jedoch klar gemacht, dass die vollständige Versetzung des Ortsschilds aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist. Insgesamt haben die Behörden nun einige Änderungen eingeleitet, darunter die Aufstellung von zwei Tempo-50-Schildern sowie die Versetzung eines weiteren Tempolimits auf 70 km/h weiter nach Süden. Die Sichtbarkeit der Querungshilfe wurde zudem von 2 auf 3 Meter verbreitert.
Verstärktes bürgerschaftliches Engagement
Die Anwohner bleiben jedoch skeptisch, besonders da ihnen das Gefühl gegeben wird, mit ihren Bedenken allein gelassen zu werden. So berichtet Martin Türck, dass sie im Nachhinein besser nichts unternommen hätten, da die Verkehrssituation sich nach der Schildversetzung verschlechtert hat. Er und weitere Anwohner fühlen sich verunsichert, ob ihre Häuser jetzt eigentlich immer noch zu Bensheim gehören, da einige für die Behörden vermeintlich außerhalb liegen. Trotz dieser Warnungen zeigt sich der Verkehrsdezernent Matthias Schimpf überzeugt von der aktuellen Situation, da lediglich morgens zwischen 6 und 9 Uhr acht Fußgänger sowie 19 Personen zwischen 15 und 18 Uhr gezählt wurden.
Die Beschwerden der Anwohner heben auch hervor, dass sie unter erheblichem Verkehrslärm leiden. Ein wichtiger Punkt für viele ist, dass der Fußgängerübergang am Hemsberg aufgrund fehlender Ampeln oder Zebrastreifen als gefährlich eingestuft wird, was im Einklang mit der DEKRA-Studie zu Schutzzonen mit Risikopotenzial steht. Fußgänger haben an Zebrastreifen in Deutschland seit 1964 absoluten Vorrang, was bei der aktuellen Lage besonders bedenklich ist. Gerade an dieser Stelle muss man sich fragen, wie man den Schutz der Fußgänger effizient verbessern kann.
Zwischen Fortschritten und Frustration
Obwohl der Petitionsausschuss die Petition als “erledigt” erklärte, bleibt die Situation angespannt. Nach den jüngsten Veränderungen der Verkehrsskilder wird weiterhin diskutiert, ob über die möglichen Änderungen hinaus auch eine Fußgängerampel eingerichtet werden kann. Die Anwohner hoffen auf schnellere Maßnahmen und konkrete Lösungen, die ein sicheres Queren der Straße ermöglichen. Das Engagement von Bürgern bringt immerhin einige Verbesserungen mit sich. Dennoch bleibt die Frage, wie viel Gewicht diese Maßnahmen auf die Verkehrssicherheit tatsächlich haben können, ohne dass gleichzeitig weitere Schilder und Verkehrsregeln sinnvoll ergänzt werden.
Mit wachsamen Augen und einem klaren Verständnis für die Bedürfnisse der Bürger wird man in den kommenden Wochen beobachten müssen, ob das bürgerschaftliche Engagement tatsächlich auch langfristige Veränderungen bringt oder ob die Anwohner weiterhin mit ihrer Forderung allein dastehen.
Details | |
---|---|
Ort | Bensheim, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)