CSD 2025: Queere Sichtbarkeit trotz rechter Bedrohungen in Deutschland!
CSD 2025: Queere Sichtbarkeit trotz rechter Bedrohungen in Deutschland!
Witzenhausen, Deutschland - Die Christopher Street Days (CSD) in Deutschland sind ein bedeutender Ausdruck queerer Sichtbarkeit und feiern das Leben und die Vielfalt der LGBTIQ*-Community. Doch während in den letzten Jahren über 90 solcher Veranstaltungen stattfanden, berichten immer mehr von Übergriffen und Störungen, die von rechtsextremen Gruppen ausgehen. Die steigende Anzahl queerfeindlicher Vorfälle sorgt für besorgniserregende Tendenzen, die nicht ignoriert werden können. Laut der Amadeu-Antonio-Stiftung gab es 2023 bei fast 20 CSDs Störungen oder Übergriffe auf Teilnehmende. Dies macht deutlich, dass Polizeischutz und Sicherheitskonzepte mittlerweile unverzichtbar für die Sicherheit der Teilnehmenden geworden sind.
Insbesondere in Ostdeutschland, wo die AfD in vielen Regionen stark ist, ist queeres Leben häufig Bedrohungen ausgesetzt. Der erste CSD in Schönebeck bei Magdeburg in diesem Jahr wurde vorzeitig beendet, weil nicht genügend Sicherheitspersonal zur Verfügung stand, berichtet tagesschau.de. Dies zeigt, wie bürokratische Hürden und eine unzureichende Sicherheitslage sogar die Durchführung solcher Feste gefährden können. Falko Jentsch, der Organisator des CSD, äußerte sich kritisch über die Rahmenbedingungen und nannte die hohe Polizeipräsenz sowohl Fluch als auch Segen.
Störungen und Widerstand
Bei den verschiedenen CSDs in diesem Jahr äußerten viele Veranstalter Bedenken wegen möglicher Angriffe von rechten Gruppen. Besonders der WDR hebt hervor, dass auch der CSD in Pforzheim, einer Hochburg der AfD, mit Protesten von rechtsextremen Klein-Gruppen konfrontiert war, dennoch verlief die Veranstaltung ohne gravierende Zwischenfälle. Der Organisator dort zeigte sich entschlossen, die queere Sichtbarkeit zu betonen und die Stadt zu einer klaren Positionierung für queere Rechte zu bewegen.
Der CSD Witzenhausen am 31. Mai war ebenfalls ein bemerkenswerter Erfolg, mit 300 Teilnehmenden, die sich über eine reibungslos verlaufende Veranstaltung freuen konnten. Organisator Noa gab bekannt, dass die Sichtbarkeit queeren Lebens auf dem Land ein zentrales Ziel der Veranstaltung war und lobte die positive Rückmeldung der Teilnehmenden. Dies lässt hoffen, dass derartige Initiativen weiter an Bedeutung gewinnen.
Vereine und politischer Rückhalt
Eine weitere Herausforderung ist der Rückhalt aus der Politik. Immer mehr Unternehmen ziehen sich aus finanziellen Unterstützungen für CSDs zurück, was Teil der zunehmenden Auseinandersetzungen in der Gesellschaft ist. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat in diesem Jahr auf eine symbolische Unterstützung des Berliner CSDs verzichtet, was Fragen zur Zukunft und zum Status dieser Veranstaltungen aufwirft. CSDs könnten zunehmend zu Orten des Protestes unter Polizeischutz werden, statt die bunten Feierlichkeiten zu sein, die sie einst waren.
Die Diskussion um die Sicherheitsvorkehrungen und die gesellschaftliche Unterstützung für queere Menschen nimmt Fahrt auf. Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, warnt vor den Gefahren, die von autoritären und rechtsextremen Kräften ausgehen. Er betont die Notwendigkeit, gegen LSBTIQ*-Feindlichkeit aktiv einzutreten und dies als dauerhafte gesellschaftliche Aufgabe zu betrachten.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die CSDs nicht nur Feste der Freude sind, sondern auch ein Symbol des Widerstands gegen Diskriminierung und Gewalt. Die queere Community lebt und kämpft, trotz aller Widrigkeiten, um Sichtbarkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft.
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Ort | Witzenhausen, Deutschland |
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