Wagner tritt zurück: Melsungen kämpft um den Krankenhausstandort!
Wagner tritt zurück: Melsungen kämpft um den Krankenhausstandort!
Melsungen, Deutschland - Volker Wagner, der langjährige Vorsitzende der SPD-Fraktion in Melsungen, hat angekündigt, sein Amt zum Ende des Monats niederzulegen. Der 81-Jährige tritt krankheitsbedingt von seiner Position zurück, die er seit vielen Jahren innehat. Zudem wird er auch als Vorsitzender des Ausschusses für Finanzen, Wirtschaft und Grundsatzfragen zurücktreten. Ein Nachfolger wird bereits in dieser Legislaturperiode aus den Reihen der SPD-Fraktion gewählt, denn der stellvertretende Fraktionsvorsitz ist derzeit vakant. Jan Rauschenberg hatte auf Timo Riedemann als Stadtverordnetenvorsteher gefolgt, was den Posten unbesetzt ließ. Wagner plant, sein Amt als Stadtverordneter nach fast 49 Jahren im März 2026 zu beenden. Trotz seiner Rückzüge möchte er jedoch aktiv bleiben und sich für den Gesundheitsstandort Melsungen stark machen.
In einer Zeit, in der die hessischen Krankenhäuser mit zahlreichen Herausforderungen kämpfen, sieht Wagner dringenden Handlungsbedarf. Personalmangel, Finanzierungsprobleme und ausstehende Reformen belasten die Branche erheblich. Wie Hessenschau berichtet, stagnieren die Fortschritte beim Neubau des Allgemeinkrankenhauses in Melsungen seit 2018; der alte Gebäudeteil wurde erst 2023 geschlossen. Die Notfallversorgung in der Region ist besorgniserregend, da diese nun nur noch über den ärztlichen Bereitschaftsdienst sichergestellt wird. Wagner fordert eine gemeinsame Anstrengung der einheimischen Landtagsabgeordneten, um Druck auf die Landesregierung auszuüben.
Ein Aufruf zur Zusammenarbeit
Wagner richtet einen eindringlichen Appell an die aktuelle Politik und kritisiert insbesondere die Grünen wegen der unzureichenden Unterstützung des Projekts für den Gesundheitsstandort Melsungen seit 2018. Er ist jedoch überzeugt, dass das Krankenhausfinanzierungsgesetz kein Hindernis darstellt, wenn die Landesregierung dies wirklich möchte. „Das Land könnte die Fördergelder für den Neubau des Krankenhauses in Melsungen sofort nutzen“, so Wagner. Eine Bürgerinitiative, die sich „Melsunger Klinik vorantreiben“ nennt, unterstützt diese Forderungen und ruft die Landesregierung zur Verfügung von finanzieller Hilfe auf.
Angesichts der aktuellen Situation und der bevorstehenden Krankenhausreform, die 2025 in Kraft treten soll, ist die Forderung nach einem tragfähigen Plan für die Gesundheitsversorgung in der Region besonders wichtig. Die Reform zielt auf eine effizientere Struktur im Gesundheitssystem ab, birgt aber auch Bedenken hinsichtlich der regionalen Versorgung. Viele Krankenhäuser im Land, wie die Werra-Meißner-Klinik und das Kreiskrankenhaus Frankenberg, leiden bereits unter den finanziellen Herausforderungen und zeigen dazu auffällige Defizite. 80 % der hessischen Krankenhäuser sehen sich im roten Bereich und Sofortmaßnahmen zur finanziellen Rettung sind nicht in Sicht.
Finanzen und Innenstadtentwicklung
Ein weiterer Schwerpunkt von Wagners Engagement ist die Entschuldung der Stadt Melsungen, die von 35 auf 9 Millionen Euro reduziert wurde. Diese Fortschritte sind entscheidend für die städtische Entwicklung, wie Wagner betont. Er fordert auch einen Masterplan für die Innenentwicklung Melsungens, um die Stadt in eine lebenswerte Wohnstadt zu verwandeln. Der neue SPD-Bürgermeister Timo Riedemann zeigt sich dankbar für Wagners umfangreiches Netzwerk und seine unermüdlichen Bemühungen um den Gesundheitsstandort Melsungen, die auch in den kommenden Monaten entscheidend sein werden.
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Ort | Melsungen, Deutschland |
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