Innovationsquartier Kaiserstraße: Friedberg plant Stärkung der Einkaufsstraße!

Innovationsquartier Kaiserstraße: Friedberg plant Stärkung der Einkaufsstraße!

Friedberg, Deutschland - Die Stadt Friedberg steht vor einem spannenden Neubeginn: Am Mittwochabend wurde der Verein "Innovationsquartier Kaiserstraße" ins Leben gerufen. Unter der Leitung von Sue van Bömmel, der Inhaberin des Juweliergeschäfts Burck, soll hier ein Business Improvement District (BID) entstehen. Das Hauptziel? Die Kaiserstraße in ein einladenderes und schickeres Einkaufsziel zu verwandeln, wo sowohl Anwohner als auch Besucher gern vorbeischauen.

Mit einem klaren Fokus auf die Attraktivitätssteigerung umfasst das Konzept des Vereins eine Vielzahl an Maßnahmen. Geplant sind unter anderem ein gezieltes Leerstands-Management, Aktivitäten für die Innenstadt sowie ansprechende Social Media Auftritte. Auch eine Gestaltungssatzung für schönere Fassaden steht auf der Agenda. Dank dieser Initiativen will man nicht nur die bestehende Kundschaft halten, sondern auch neue Anbieter ins Boot holen. So will der Verein sowohl die Geschäftslage stärken als auch die Kaiserstraße als Wohn- und Kulturstandort aufwerten.

Ein BID für Friedberg

Ein BID, was für "Business Improvement District" steht, ist ein klar abgegrenztes Gebiet, in dem Grundeigentümer und Gewerbetreibende gemeinsam an der Verbesserung der Umgebung arbeiten. Dieses Konzept hat seinen Ursprung in Toronto, Kanada, in den 1960er Jahren und hat sich seither als ein wirkungsvolles Instrument für die Belebung von Innenstädten etabliert. In Deutschland trat 2005 das erste BID-Gesetz in Hamburg in Kraft, um Einzelhandels- und Dienstleistungszentren zu stärken. Zusammen mit den lokalen Akteuren möchte der Friedberger Verein die Weichen für eine positive Entwicklung der Kaiserstraße stellen.

In den kommenden Wochen wird ein Katalog mit geplanten Vorhaben sowie einem Budget erstellt, der dann bis Jahresende der Stadtverwaltung vorgelegt werden soll. Neben Sue van Bömmel ist auch Natascha Schmidt, Betreiberin mehrerer Lifestyle-Geschäfte in Friedberg und Bad Nauheim, im Verein aktiv. Um die Effektivität des Projekts zu gewährleisten, müssen mindestens 15 Prozent der Anlieger in die Initiative einwilligen.

Erfahrungen aus der Region

Das Thema BIDs ist in Hessen nicht neu. In Gießen beispielsweise gibt es bereits vier solcher Initiativen, die zuletzt eine Zustimmungsquote von imposanten 90 Prozent erzielten. Hier beträgt die monatliche Kostenbeteiligung für Mitglieder etwa 120 Euro. Der große Vorteil der BIDs liegt darin, dass alle Beteiligten in die Pflicht genommen werden, was die sogenannte Trittbrettfahrerproblematik umgeht. Anstatt dass nur einige wenige profitieren, tragen alle zur verbesserten Attraktivität des Gebiets bei und profitieren letztlich gemeinsam – ein Konzept, das sich in vielen deutschen Städten bewährt hat, wie verschiedene Berichte zeigen.

Klar ist, dass mit dem Friedberger BID ein gutes Potenzial für frischen Wind in der Kaiserstraße besteht. Mit der Unterstützung der Anlieger und einer genauen Planung dürfte das Projekt nicht nur das Erscheinungsbild der Straße, sondern auch das Lebensgefühl der Bürger entscheidend verbessern.

Weitere Informationen über das Konzept der BIDs finden interessierte Leser unter ihk.de und baukultur.nrw. Das Innovationsquartier Kaiserstraße könnte tatsächlich zur Keimzelle eines neuen, lebendigen Friedbergs werden.

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OrtFriedberg, Deutschland
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