Doku Das Deutsche Volk: Stimmen der Hanau-Hinterbliebenen vereint!

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Am 4. September 2025 startet die Doku "Das Deutsche Volk", die die Hinterbliebenen des rassistischen Anschlags von Hanau thematisiert.

Am 4. September 2025 startet die Doku "Das Deutsche Volk", die die Hinterbliebenen des rassistischen Anschlags von Hanau thematisiert.
Am 4. September 2025 startet die Doku "Das Deutsche Volk", die die Hinterbliebenen des rassistischen Anschlags von Hanau thematisiert.

Doku Das Deutsche Volk: Stimmen der Hanau-Hinterbliebenen vereint!

Am 4. September 2025 startet die mit Spannung erwartete Dokumentation „Das Deutsche Volk“ von Regisseur Marcin Wierzchowski in den Kinos. Der Film beleuchtet die Schicksale der Hinterbliebenen der tragischen Anschläge von Hanau, die am 19. Februar 2020 stattfanden. Über einen Zeitraum von vier Jahren begleitete Wierzchowski die Familien der Opfer und zeigt deren Trauer, Schmerz und Wut.

Unter den acht getöteten Opfern befanden sich unter anderem Vili Viorel Păun, Hamza Kurtović und Sedat Gürbüz. Die Angehörigen der Opfer setzen sich leidenschaftlich für die Aufklärung der Geschehnisse ein, da die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen eingestellt hat, nachdem der Täter verstorben ist. Dies hat zu scharfer Kritik an der Polizeiarbeit geführt und stellt Fragen zu strukturellem Rassismus innerhalb der Polizeibehörden. Viele Hinterbliebene sehen sich gezwungen, den Tathergang selbst zu rekonstruieren.

Eine Stimme für die Opfer

Wie die Dokumentation zeigt, ist der Schmerz über den Verlust eng verbunden mit dem Gefühl der Ausgrenzung. Ein zentraler Aspekt des Films ist die Frage nach der Zugehörigkeit zum „Deutschen Volk“. Die Hinterbliebenen schildern, wie sie sich oft wie Bürger zweiter Klasse fühlen. Der Slogan im Film, „!SayTheirNames!“, erinnert nicht nur an die getöteten Menschen, sondern auch an die Kämpfe, die ihre Familien und die gesamte Gesellschaft führen müssen.

In diesem Zusammenhang fordert Amnesty International zum fünften Jahrestag des rassistischen Anschlags politische Konsequenzen. „Es ist entscheidend, dass wir die Geschehnisse nicht nur als Einzelereignis betrachten“, betont Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty Deutschland. Sie weist darauf hin, dass rassistische Gewalt nicht im politischen Vakuum stattfindet und dringend einer breiten Aufarbeitung bedarf. Nur so könne Gerechtigkeit für die Hinterbliebenen und die gesamte Gesellschaft erreicht werden.

Rassismus im Alltag

Rassismus und Diskriminierung sind im Alltag vieler Menschen in Deutschland präsente Themen. Beispielsweise berichten Betroffene von Polizeikontrollen ohne angegebene Gründe, oft basierend auf ihrer Hautfarbe oder ihrem Erscheinungsbild. Diese erlebte Realität wird von der weißen Mehrheitsgesellschaft häufig als unvorstellbar abgetan. Alltagsrassismus wird so zu einer unsichtbaren Gewalt, die viele Menschen in ihrem täglichen Leben verfolgt, während die Übergriffe in der Gesellschaft schwer wahrgenommen werden.

Die Erfahrungen einer Lehrerin in München, die ständig während ihrer Joggingrunde oder beim Spazierengehen mit ihrem Hund von der Polizei kontrolliert wird, verdeutlichen, wie tief verwurzelt dieses Problem ist. Obwohl Racial Profiling in Deutschland unzulässig ist, bleibt es weit verbreitet. Ein Austausch mit Experten macht deutlich: Der fehlende Wille zur Datensammlung zu rassistischen Vorfällen führt dazu, dass Rassismus weiterhin als „unsichtbar“ gilt.

Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und den bestehenden gesellschaftlichen Problemen ist unerlässlich, um eine gerechtere und inklusive Zukunft zu gestalten. Die Dokumentation „Das Deutsche Volk“ leistet hierzu einen wichtigen Beitrag, indem sie den Hinterbliebenen eine Stimme gibt und die gesellschaftlichen Missstände thematisiert.

Für alle, die sich mit diesen wichtigen Themen auseinandersetzen und mehr über die Hintergründe erfahren möchten, bietet sich die Gelegenheit, den Film ab dem 4. September 2025 im Kino zu sehen.

Für weitere Informationen kann man sich die Artikel auf NDR, Amnesty, und ARD Mediathek durchlesen.