Kämpfen gegen Sucht: Linke fordert schnelle Unterstützung für Hilfsangebote!
Kämpfen gegen Sucht: Linke fordert schnelle Unterstützung für Hilfsangebote!
Sulzbach, Deutschland - In der vergangenen Woche hatte die Linke Main-Taunus viel zu tun, als sie verschiedene soziale Träger und Vereine in der Region besuchte. Dabei wurden wichtige Gespräche geführt, unter anderem mit der Jugendberatung und Jugendhilfe (JJ), der Organisation EVIM, dem Frauenhaus Frauen helfen Frauen MTK und dem Tierschutzverein Sulzbach. Die Besuche sollten die Anliegen der Institutionen in den Fokus rücken und konkrete Problemstellungen ansprechen, wie Taunus Nachrichten berichtet.
Ein zentraler Punkt der Besuche war das Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe in Hofheim. Die Leiterin, Lydia Rauh, berichtete von den Herausforderungen bei Suchterkrankungen, die ebenso vielfältig wie gravierend sind. Besonders im Blick standen Suchtmittel wie Alkohol und Nikotin sowie Verhaltenssüchte wie Gaming und Mediensucht. Hier herrscht Einigkeit darüber, dass ein bundesweites Verbot für Lachgas und eine Eindämmung der Werbung für Tabak und Alkohol unbedingt notwendig sind. Zudem wird die Teil-Legalisierung von Cannabis als eine neue Hürde für die Suchthilfe angesehen.
Suchtberatung unter Druck
Die Situation in der Suchtberatung ist ernst. Laut DHS stehen die Suchtberatungsstellen in Deutschland unter immensem Druck. Die Komplexität der Fälle hat zugenommen, und gleichzeitig gibt es eine steigende Nachfrage. Viele Einrichtungen müssen sogar Sprech- und Öffnungszeiten kürzen und einige haben bereits ihre Türen schließen müssen. Dreiviertel der öffentlich finanzierten Beratungsstellen können ihre Kosten nicht decken. Über die Hälfte dieser Einrichtungen berichtet von einem Defizit von bis zu 20%, ein Drittel hat sogar ein noch größeres Defizit zu verkraften.
Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit politischer Maßnahmen, um die Suchtberatungsstellen zu unterstützen. Dabei nimmt die Rolle der ambulanten Suchtberatung an Bedeutung zu: Jeder Umsatz-Euro spart schätzungsweise 17 Euro an Folgekosten, wie eine bayerische Studie zeigt. Angesichts der hohen volkswirtschaftlichen Kosten durch den Konsum von Alkohol und Tabak, die sich auf etwa 154 Milliarden Euro belaufen, ist ein Umdenken erforderlich, unterstreicht der Bericht der DHS.
Vielfalt der sozialen Angebote
Ein weiteres Highlight der Besuche war der Hattersheimer Schlockerhof, wo die Arbeit der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen im Mittelpunkt stand. EVIM, die dort tätig ist, bietet viele Lösungen an und vermittelt etwa ein Viertel der Beschäftigten auf Außenarbeitsplätze. Der Wunsch nach mehr Außenarbeitsplätzen in der öffentlichen Verwaltung wurde ebenfalls laut. Der Austausch mit der Organisation Frauen helfen Frauen MTK verdeutlichte die unsichere Finanzierungslage und den anhaltenden Bedarf an mehr Familienzimmern im Frauenhaus.
Auch der Besuch im Tierheim Sulzbach zeigte die Herausforderungen der Unterfinanzierung in diesem Bereich. Lediglich 20% der benötigten 500.000 Euro werden durch Fundtierabgaben gedeckt. Im vergangenen Jahr konnten immerhin 290 Tiere vermittelt werden. Der Trägerverein wünscht sich Katzenschutzverordnungen und den Aufbau von Taubenhäusern zur Populationskontrolle.
Die Linke hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Themen in die kommunalpolitische Debatte einzubringen, um die Situation der sozialen Träger im Main-Taunus-Kreis spürbar zu verbessern. Was bleibt zu tun? Ein starkes Bekenntnis zu einer nachhaltigen sozialen Politik, das ist jetzt gefragt!
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Ort | Sulzbach, Deutschland |
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