Hoffnung durch Gemeinschaft: Bätzing inspiriert mit biblischen Botschaften
Am 15.09.2025 spricht Bätzing in Limburg an der Lahn über Hoffnung, Glauben und gesellschaftliches Engagement in Krisenzeiten.

Hoffnung durch Gemeinschaft: Bätzing inspiriert mit biblischen Botschaften
In einer Zeit, die von Herausforderungen geprägt ist, nimmt das Thema Hoffnung einen besonderen Stellenwert ein. Der Limburger Bischof Georg Bätzing thematisierte dies in seiner jüngsten Ansprache. Er bezeichnete Jesus als „Pilger der Hoffnung“, der mit dem ungewissen Ausgang seines Weges zum Kreuz konfrontiert war. Trotz dieser Unsicherheit blieb Jesus seiner Überzeugung treu und demonstrierte, wie aus Gottvertrauen eine innere Stärke erwachsen kann, die es ermöglicht, sich gegen Gewalt, Unterdrückung und Habgier zu stemmen. Diese Perspektiven wurden aus den biblischen Erzählungen abgeleitet, insbesondere aus dem Exodus, in dem Gott Freiheit schafft, und dem Hoffnungsbild des Propheten Jesaja, in dem Wolf und Lamm friedlich miteinander leben.
Bätzing hob hervor, dass Hoffnung als göttliche Tugend verstanden wird. Sie gedeiht in Liedern, Erzählungen und Gemeinschaften und hat die Fähigkeit, zerstörerische Systeme zu durchbrechen und Zuversicht zu schenken. Dabei zitierte er Václav Havel, der feststellte: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass alles gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass es Sinn hat.“ Eine solche Sichtweise trägt dazu bei, das Leben für viele erträglicher zu gestalten und die Menschen in ihrer Spiritualität zu unterstützen.
Ein Leben für die Gemeinschaft
Ein weiteres inspirierendes Beispiel für gelebte Hoffnung ist die Französin Madeleine Delbrêl. Geboren im Jahr 1904 und aufgewachsen in einer Familie mit einer strengen atheistischen Prägung, erlebte sie mit 15 Jahren eine radikale Bekehrung zum Christentum nach der Begegnung mit einer Gruppe von Gläubigen. Statt ein Leben im Kloster zu wählen, entschied sie sich, 1933 in einen Vorort von Paris zu ziehen, um der Gemeinschaft, besonders den bedürftigen und ungläubigen Menschen, zu dienen.
Madeleine Delbrêl gründete eine Gruppe von Frauen, die sich dem Dienst an der Gemeinde verschrieben. Innerhalb von 30 Jahren wuchs ihre Gruppe von drei auf fünfzehn Mitglieder. Sie koordinierten verschiedene Programme zur öffentlichen Gesundheit und sozialen Hilfe, darunter Suppenküchen und Nothilfen während des Zweiten Weltkriegs. Mit einem großen Engagement baute sie enge Beziehungen zur lokalen Gemeinschaft auf und bot den Menschen Unterstützung und Begleitung.
Die Botschaft der Hoffnung
Delbrêls Leben unterstreicht die Wichtigkeit, das Evangelium im Alltagsleben offen zu leben und es sichtbar zu machen. Ihr unerwarteter Tod im Jahr 1964 hinterließ ein starkes Vermächtnis; ihre Beerdigung wurde von vielen Trauergästen besucht, einschließlich Mitgliedern der örtlichen Kommunistischen Regierung, die ihre Leistungen würdigten. Diese Lebensgeschichten und die Botschaften, die sie vermitteln, zeigen, dass Hoffnung nicht nur ein Gefühl, sondern eine Haltung ist, die im Herzen und im Handeln verankert ist.
Hoffnung und Gemeinschaft, das sind die Grundpfeiler, die sowohl in der Botschaft von Bischof Bätzing als auch im Leben von Madeleine Delbrêl deutlich werden. Sie ermutigen uns, auch in schwierigen Zeiten mit einem offenen Herzen und einem starken Glauben dem Leben zu begegnen.