Bahnmodernisierung verzögert sich: Sanierung jetzt bis 2035!
Die Generalsanierung deutscher Bahnstrecken verlängert sich bis 2035. Ziel: Verbesserung der Pünktlichkeit und Infrastruktur.

Bahnmodernisierung verzögert sich: Sanierung jetzt bis 2035!
Der Schienenverkehr in Deutschland steht vor einem gewaltigen Umbruch. Die Generalsanierung vieler Bahnstrecken wird voraussichtlich vier Jahre länger in Anspruch nehmen als ursprünglich geplant. Statt bis 2031, sollen die Arbeiten nun bis 2035 abgeschlossen sein, berichtete ZDF. Dieses Vorhaben wurde auf einer Informationsveranstaltung für die Branche durch die Deutsche Bahn vorgestellt, wobei die angestrebte Maßnahme zur Modernisierung über 40 stark frequentierte und überalterte Streckenkorridore umfasst.
Das Branchenforum, das sich mit den Zeitplänen der Korridorsanierungen beschäftigt, wird im Juli 2025 erneut tagen. Dabei ist der bisherige Zeitplan nicht unumstritten; Kritiker – unter ihnen auch Bahn-Wettbewerber im Güterverkehr – bemängeln, dass er zu ambitioniert sei und die notwendigen Umleiterstrecken nicht ordentlich vorbereitet wurden. Die Skepsis ist auch in der Union fest verankert, wie aktuelle Aussagen verdeutlichen.
Finanzielle Unterstützung und Infrastrukturmaßnahmen
Bundesverkehrsminister Volker Wissing kündigte an, dass die Deutsche Bahn AG eine Unterstützung in Höhe von 12,5 Milliarden Euro an Eigenkapital erhält. Altogether ergibt sich ein sanierungsbedingter Gesamtaufwand von fast 40 Milliarden Euro. Die Bahn hatte einen Bedarf von 45 Milliarden Euro angemeldet, um ein „Hochleistungsnetz“ von rund 9.000 Kilometern aufzubauen, so der Bericht der Tagesschau.
Der Beginn der Sanierungsarbeiten ist für 2024 an der Riedbahn im Korridor Frankfurt-Mannheim vorgesehen. Bereits ab 2025 sollen auch wichtige Strecken wie Berlin-Hamburg und die Emmerich-Oberhausen modernisiert werden. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auch auf zwei Abschnitten in Hessen, die jedoch aus den ursprünglichen Planungen entfernt wurden.
Das Sanierungsprogramm „S3“
Um die Herausforderungen der maroden Infrastruktur anzugehen, hat der Vorstand der Deutschen Bahn ein umfangreiches Sanierungsprogramm namens „S3“ ins Leben gerufen. Das Ziel dieses Programms ist es, die Leistungsfähigkeit der Schiene bis 2027 wiederherzustellen und gleichzeitig das Kundenerlebnis zu verbessern; hierbei sollen Pünktlichkeit und Verlässlichkeit gesteigert werden. Das Presseportal der Deutschen Bahn hebt hervor, dass die Senkung der infrastrukturbedingten Verspätungen um 20 % bis 2027 einen wichtigen Indikator für den Erfolg darstellen wird.
Das Sanierungsprogramm umfasst unter anderem die Generalsanierung von 1.500 Streckenkilometern, die Modernisierung von 100 Bahnhöfen pro Jahr sowie den Austausch von alten, störanfälligen Stellwerken. Ziel ist es, bis 2027 die Pünktlichkeit im Fernverkehr auf 75 bis 80 % zu steigern.
Die anhaltende Herausforderung bleibt, dass Reisende mit monatelangen Sperrungen und Umleitungen rechnen müssen, während diese massiven Sanierungsarbeiten voranschreiten. Letztlich soll der gesamte Ausbau dazu beitragen, dass der Bahnverkehr sowohl für Fahrgäste als auch für den Güterverkehr auf ein neues Level gehoben wird. Wir dürfen also gespannt sein, wie sich diese Pläne in der Realität umsetzen werden.