Dringender Appell zur Pflege: Fachkräftemangel gefährdet Seniorenversorgung!

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Die Pflegekonferenz in Darmstadt-Dieburg thematisierte Herausforderungen der Außenpflege und Lösungen zur Fachkräftegewinnung.

Die Pflegekonferenz in Darmstadt-Dieburg thematisierte Herausforderungen der Außenpflege und Lösungen zur Fachkräftegewinnung.
Die Pflegekonferenz in Darmstadt-Dieburg thematisierte Herausforderungen der Außenpflege und Lösungen zur Fachkräftegewinnung.

Dringender Appell zur Pflege: Fachkräftemangel gefährdet Seniorenversorgung!

Die Pflegekonferenz des Landkreises Darmstadt-Dieburg, die am 2. Dezember 2025 im Kreishaus Darmstadt stattfand, stellte einmal mehr die Herausforderungen und Chancen des Pflegebereichs in den Vordergrund. Die Leitung der Veranstaltung übernahm Christel Sprößler, die die Teilnehmer herzlich im Kreistagssitzungssaal willkommen hieß. Das Treffen bot eine Plattform, um aktuelle Themen wie die Ausbildungssituation in der Pflege, die Arbeit des Betreuungsvereins Dieburg sowie den Umgang mit Notfallsituationen zu erörtern.

Ein zentrales Thema der Konferenz war der demografische Wandel, der auf unser Pflegesystem einen enormen Druck ausübt. Laut den Zahlen aus dem Landkreis sind bereits 10,4% der Bevölkerung älter als 74 Jahre, und alarmierende 25,6% dieser Altersgruppe sind pflegebedürftig. Dieser Trend wird sich bis 2035 voraussichtlich noch verschärfen, mit einem Anstieg der Pflegebedürftigen um bis zu 40%. Angesichts dieser Entwicklungen wird der Fachkräftemangel im Pflegebereich, der sich bereits jetzt abzeichnet, weiter an Dringlichkeit gewinnen. Pflegenot Deutschland hebt hervor, dass die Zahl älterer Menschen stark ansteigt und die Zahl derjenigen, die intensive medizinische Betreuung benötigen, mit dem steigenden Alter ebenfalls zunimmt.

Die Stimme der Diversität

Ein besonders eindrucksvoller Beitrag an der Konferenz kam von Elke Kreß von der Hessischen Landesfachstelle LSBT, die die Themen Diversität im Alter und die oft übersehene Unsichtbarkeit von lesbischen, schwulen und transgeschlechtlichen Menschen in der Pflege ansprach. Ihre Ausführungen zeigten auf, dass auch in der Pflegegrößere Anstrengungen nötig sind, um eine inklusive und gerechte Versorgung für alle Menschen zu gewährleisten.

Die Diskussionen zeigten auch deutlich, dass der Pflegeberuf für viele junge Menschen unattraktiver wird. Hohe Abbruchquoten in der Ausbildung und die Aussicht, dass erfahrene Pflegekräfte in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen werden, machen die Situation noch prekärer. Sprößler betonte dabei die Notwendigkeit, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten: Bessere Arbeitsbedingungen, faire Bezahlung und gesellschaftliche Anerkennung sind entscheidende Faktoren, um neue Fachkräfte zu gewinnen.

Neue Angebote in der Pflege

Ein positives Signal inmitten dieser Herausforderungen ist die Einführung der solitären Kurzzeitpflege im Seniorenzentrum Römerbad in Groß-Bieberau, die ab April 2026 verfügbar sein wird. Diese neue Form der Pflege bietet sofortige Verfügbarkeit und ist insbesondere für akute Ausfälle pflegender Angehöriger oder planbare Entlastungen konzipiert. Insgesamt stehen 24 Plätze für diese Kurzzeitpflege bereit, was eine bedeutende Entlastung für betroffene Familien darstellen kann. Iris Göttmann, die Heimdirektorin, beschreibt das Seniorenzentrum als einen zentralen Baustein im regionalen Pflegeangebot.

Insgesamt unterstützt Landrat Klaus Peter Schellhaas dieses neueste Angebot und unterstreicht die Wichtigkeit der Zusammenarbeit innerhalb der Gesundheitsfamilie des Landkreises. Dies zeigt, dass trotz der Herausforderungen in der Pflege neue Wege eingeschlagen werden, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden und die Angehörigen zu entlasten.