Wasserstoff-Lkw auf dem Prüfstand: Revolution im Nutzverkehr?

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Groß-Umstadt testet Brennstoffzellen-Lkw für emissionsfreien Verkehr. DLG unterstützt mit modernem Prüfzentrum die Verkehrswende.

Groß-Umstadt testet Brennstoffzellen-Lkw für emissionsfreien Verkehr. DLG unterstützt mit modernem Prüfzentrum die Verkehrswende.
Groß-Umstadt testet Brennstoffzellen-Lkw für emissionsfreien Verkehr. DLG unterstützt mit modernem Prüfzentrum die Verkehrswende.

Wasserstoff-Lkw auf dem Prüfstand: Revolution im Nutzverkehr?

In Groß-Umstadt tut sich was im Bereich der klimafreundlichen Antriebstechnologien! Die DLG TestService GmbH hat kürzlich einen Brennstoffzellen-Lkw aus dem Forschungsprojekt „SeLv“ der RWTH Aachen getestet. Bei den Prüfungen stand vor allem das Leistungs- und Bremsverhalten des wasserstoffbetriebenen Fahrzeugs im Fokus. Die Ergebnisse sind von großer Bedeutung für die Verkehrswende im Nutzfahrzeugbereich, denn der Verkehrs- und Transportsektor ist für etwa 20 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich, wobei ein Drittel der Emissionen durch schwere Nutzfahrzeuge verursacht wird. Laut gabot.de bietet die DLG ein umfassendes Servicepaket für Forschung und Entwicklung, das auch Verbrauchsmessungen und Simulationen von Fahrzuständen umfasst.

Ohne Frage, Wasserstoffantriebe sind hoch im Kurs! Sie versprechen nicht nur eine hohe Reichweite, sondern auch eine starke Nutzlast – besonders wichtig für den emissionsfreien Fernverkehr. Das Projekt „SeLv“, das mit rund 16,9 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und Digitales gefördert wird, könnte hier ein entscheidender Schritt sein. Der modulare Antriebsstrang kombiniert ein Brennstoffzellensystem mit einer elektrischen Antriebseinheit, was die Innovationskraft dieses Vorhabens unterstreicht.

Leistungsstark und zuverlässig

Der Brennstoffzellen-Lkw hat bei den Tests auf dem Allrad-Rollenprüfstand in Groß-Umstadt eine Dauerleistung von 385 Kilowatt erreicht und sogar eine Spitzenleistung von 474 Kilowatt gemessen. Zukünftig wird die Leistung auf etwa 410 Kilowatt begrenzt. Zum Vergleich: Das ursprüngliche Basisfahrzeug, ein Ford F-Max, hat eine Leistung von 367 Kilowatt. Das Projektteam arbeitet daran, eine Einzelbetriebserlaubnis (EBE) für den Prototyp zu erlangen, was ein wichtiger Schritt zur Serienzulassung ist. Also, die Ingenieure der RWTH Aachen haben ein gutes Händchen für leistungsstarke Entwicklungen! Dies wurde auch unter Beweis gestellt, als der Lkw sein Berganfahrvermögen am Aldenhoven Testing Center demonstrierte, wo er mit über 40 Tonnen Gesamtgewicht mehrfach eine Steigung von 12 % meisterte, wie verkehrsrundschau.de berichtet.

Eine zuverlässige Leistung zeigte auch das Thermomanagement des Fahrzeugs, das Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius standhielt. Vor den Tests in Groß-Umstadt wurde der Lkw außerdem auf elektromagnetische Verträglichkeit in Waiblingen geprüft. Solche Tests sind unerlässlich für die Zukunft des Schwerlastverkehrs, und die Forschungs- und Entwicklungsteams setzen alles daran, die Alltagstauglichkeit von Brennstoffzellen im Transportsektor unter Beweis zu stellen.

Chancen und Herausforderungen

Die Marktanalysen zeigen jedoch, dass es noch einige Herausforderungen zu meistern gibt, bevor Wasserstoff-Lkw im Alltag Fuß fassen können. Laut dem Fraunhofer ISI könnten günstigere Wasserstoffpreise entscheidend sein, um Brennstoffzellen-Lkw in spezifischen Anwendungsfeldern, wie dem Schwerlastverkehr oder in abgelegenen Regionen, durchzusetzen. Potenzial besteht auch in der Kooperation mit batterieelektrisch angetriebenen Lkw, wobei der Marktanteil von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen noch ungewiss bleibt.

Insgesamt zeigt sich, dass das Projekt „SeLv“ einen wichtigen Stein ins Rollen bringt für die Entwicklung umweltfreundlicher Transportlösungen. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Infrastruktur für Wasserstoffantriebe entwickeln wird und wie politische Entscheidungen in den kommenden Jahren auf die Marktgestaltung Einfluss nehmen werden.