Jungwinzerin Katja Simon: Hoffnung für die hessische Weinbautradition!
Entdecken Sie das Weingut Simon-Bürkle in der hessischen Riviera, geleitet von Jungwinzerin Katja Simon, und erfahren Sie mehr über die Herausforderungen des Weinbaus in Hessen.

Jungwinzerin Katja Simon: Hoffnung für die hessische Weinbautradition!
In der malerischen Landschaft rund um den Melibokus in Zwingenberg, welches gerne als die „hessische Riviera“ bezeichnet wird, tut sich einiges im Weinanbau. Das Weingut Simon-Bürkle, welches von der 24-jährigen Jungwinzerin Katja Simon geleitet wird, zeigt, wie traditionelles Handwerk und moderne Herausforderungen miteinander verbunden werden können. Katja Simon, die von Kindesbeinen an im Familienbetrieb aktiv war, hat sich trotz fehlendem Druck für den Beruf der Winzerin entschieden und besuchte das Studium des Weinbaus an der Universität Geisenheim und in Wien. Momentan studiert sie im Master und plant, nach ihrem Abschluss voll ins Weingut einzusteigen, das seit 1991 von ihrer Familie geführt wird und auf 12 Hektar Weinberge verteilt etwa 50.000 Reben kultiviert. Die Reben stehen vor allem auf Lösslehmböden mit Granitverwitterung und der Betrieb produziert jährlich zwischen 60.000 und 80.000 Flaschen hochwertiger, filigraner Weine. Mehr als die Hälfte der Flaschen gelangt direkt zu den Privatkunden, was die Verbundenheit zur Region zeigt.
Die Herausforderungen, mit denen Katja Simon und ihre Kollegen konfrontiert sind, sind vielfältig. Besonders der Klimawandel verursacht derzeit massive Ernteausfälle, die dem hessischen Weinbau stark zusetzen. Laut Berichten von HNA sank die Weinproduktion in Hessen im Jahr 2023 auf etwa 26,5 Millionen Liter, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von fast einer Million Litern bedeutet. Der größte Teil dieser Produktion stammt aus dem Rheingau, während die Hessische Bergstraße mit 3,4 Millionen Litern weniger ins Gewicht fällt. Wetterextreme wie Frost im Frühjahr und Starkregen im Sommer stellen große Risiken für die Weinreben dar, was den Winzern oft die Existenzgrundlage entzieht.
Veränderungen im Anbau
Die Winzer in Hessen, wie auch Katja Simon, sind gezwungen, ihre Sorten anzupassen, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Der Klimawandel schwächt die Reben und beeinflusst die Qualität der Trauben. So berichten Studien des ZDF, dass Angebot und Nachfrage an wärmeliebenden Rebsorten wie Sauvignon Blanc und Chardonnay zunehmen. Darüber hinaus werden pilzresistente Rebsorten (Piwi) zunehmend angebaut, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren und den CO2-Ausstoß zu verringern. Die Hochschule Geisenheim University führt umfassende Forschungen durch, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Traubenqualität zu untersuchen.
Um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern, hat das Weingut Simon-Bürkle bereits 2022 eine Flurneuordnung umgesetzt, welche die Wasserhaltefähigkeit des Bodens verbessern soll. Katja Simon, die seit 2021 im Beirat des Weinbauverbands Hessische Bergstraße aktiv ist, nimmt zudem als Bergsträßer Gebietsweinkönigin eine wichtige Rolle in der lokalen Weinwirtschaft ein, wobei sie stets die Belange der Winzer im Blick hat.
Die Zukunft des Hessischen Weinbaus
Der Weinbau in Hessen spielt nicht nur eine entscheidende Rolle für die regionale Wirtschaft, sondern zieht auch zahlreiche Touristen in die Region, die die Weinstraßen erleben möchten. Einreichungen für Hilfsprogramme, wie die in anderen Bundesländern bereits existierenden Unterstützungen, werden jetzt auch in Hessen gefordert. Um die Winzer in Krisenzeiten zu unterstützen, soll bald die „Hessen-Police“ eingeführt werden. Die Dringlichkeit ist hoch, denn die verschärfte Wetterlage könnte für viele Betriebe existenzielle Probleme mit sich bringen.
Katja Simon und ihr Weingut sind ein Beispiel dafür, wie sich Tradition und moderne Herausforderungen im Weinbau vereinen können. „Da liegt was an“, lässt sich aus der Passion und Entschlossenheit der jungen Winzerin entnehmen. Ihr Engagement sowie das der gesamten Branche wird entscheidend sein, um die Weinbaukultur in Hessen auch künftig blühen zu lassen.