Cannabis verbessert Lebensqualität von Palliativpatienten erheblich!
Cannabis verbessert Lebensqualität von Palliativpatienten erheblich!
Bensheim, Deutschland - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass jährlich rund 56,8 Millionen Menschen weltweit auf palliative Versorgung angewiesen sind. Eine besonders essenzielle Rolle spielt die Palliativmedizin in der Behandlung von Krebspatient:innen, da sie dabei hilft, Würde, Wohlbefinden und Lebensqualität zu erhalten. Trotz konventioneller Therapien leiden viele Patient:innen weiterhin unter unkontrollierten Schmerzen und anderen belastenden Symptomen. Vor diesem Hintergrund wurde die CORAL-Studie ins Leben gerufen, die sich mit den Wirkungen von cannabinoid-basierten Arzneimitteln beschäftigt. Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Sven Gottschling am Universitätsklinikum des Saarlandes wurden 150 Patient:innen im fortgeschrittenen Palliativstadium, die mehrheitlich onkologisch erkrankt sind, in die Studie aufgenommen. Dabei erhielten 100 Patient:innen den Cannabisextrakt Avextra 10:10 (THC/CBD), während 50 eine Nicht-Cannabinoid-Behandlung erhielten.
Die Ergebnisse der CORAL-Studie, die kürzlich auf dem 6. Medicinal Cannabis Congress in Berlin vorgestellt wurden, zeigen erfreuliche Fortschritte: In der Avextra-Gruppe kam es zu einer signifikanten Symptomreduktion, 68 % der Patient:innen berichteten über eine klinisch relevante Verbesserung. Auch die psychische Gesundheit der Teilnehmer:innen verbesserte sich, während sich die Kontrollgruppe eher verschlechterte. Speziell bemerkenswert ist, dass 50 % der Avextra-Patient:innen besser mit Stress umgehen konnten und nahezu 25 % über eine gesteigerte Lebensqualität berichteten. Ein positiver Aspekt war zudem der sinkende Bedarf an Beruhigungs- und Schlafmitteln sowie Muskelrelaxantien.
Palliativmedizin und ihre Relevanz
Aber was genau macht die Palliativmedizin aus? Laut einem Patientenforum im Johanniter Krankenhaus Duisburg-Rheinhausen, geleitet von Dr. Jan Sebastian Balleisen, sind die Hauptziele der Palliativmedizin die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten mit fortgeschrittenen Erkrankungen sowie die Unterstützung sowohl von ihnen als auch von ihren Angehörigen. Palliativmedizin kann bereits bei der Diagnosestellung einer lebensbedrohlichen Erkrankung zum Einsatz kommen und umfasst nicht nur schmerz- und symptomlindernde Therapien, sondern auch eine ganzheitliche Begleitung, die verschiedene Fachrichtungen wie Physiotherapie, Psychoonkologie und Ernährungsberatung einbezieht.
Im Rahmen der Behandlung kommt auch das Endocannabinoidsystem (ECS) ins Spiel, welches entscheidend für viele physiologische Prozesse ist. Cannabinoide, die über dieses System wirken, können gleich mehrere Beschwerden, die häufig bei Palliativpatient:innen auftreten – wie Schwäche, Appetitmangel, Schmerz, und Angst – ansprechen. THC und CBD sind dabei die bekanntesten Bestandteile der Cannabispflanze. Während THC psychomimetische Effekte mit sich bringt, hat CBD keine psychoaktiven Eigenschaften und zeigt in Studien, dass es gut verträglich ist.
Aussichten und Einsatz von Cannabis in der Palliativmedizin
Medizinisches Cannabis wird zunehmend in der Palliativversorgung eingesetzt, um die Lebensqualität der Patient:innen zu steigern und Symptome zu lindern. Bei der Verschreibung von Cannabisprodukten sind klare Richtlinien zu beachten: Eine schwerwiegende Erkrankung, das Fehlen alternativer Behandlungen und die Aussicht auf positive Wirkungen sind Voraussetzung für die Genehmigung durch Krankenkassen, die für Palliativpatienten meist deutlich schneller erfolgt. Zudem wird empfohlen, bei der Dosierung mit niedrigen Mengen zu beginnen und diese schrittweise zu erhöhen.
Die CORAL-Studie belegt nun erneut, dass Cannabinoid-basierte Präparate wie Avextra eine vielversprechende Rolle im Behandlungsspektrum der Palliativmedizin spielen können. Avextra selbst plant auch in der Zukunft weitere Studien zur langfristigen Wirkung von Cannabis-basierten Arzneimitteln auf die Symptome von Patient:innen. In der Hoffnung, die Lebensqualität der Betroffenen noch weiter zu verbessern, bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Jahren konkret auswirken werden.
Für Interessierte an dem Thema gibt es in Zukunft sicherlich zahlreiche Veranstaltungen und Informationsmöglichkeiten, die den Dialog über Palliativmedizin und innovative Behandlungsmethoden anregen.
Für detaillierte Informationen zu den Studienergebnissen können Sie die Berichterstattung auf Tradingview, Ärztliches Journal und Johanniter nachlesen.
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Ort | Bensheim, Deutschland |
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