Lilli Kleemann: Die junge Schornsteinfegerin begeistert im Vogelsberg!

Lilli Kleemann: Die junge Schornsteinfegerin begeistert im Vogelsberg!

Lauterbach, Deutschland - Lilli Kleemann ist mit 21 Jahren eine Vorreiterin in einem Beruf, der lange Zeit als Männerdomäne galt. Die Schornsteinfegerin aus dem Vogelsbergkreis hat ihre Leidenschaft für das Handwerk nach einem Praktikum bei Schornsteinfegermeister Ralf Reichel entdeckt und ist seither in ihrem Kehrbezirk in Lauterbach tätig. Die vielseitigen Aufgaben, die von Heizungsüberprüfungen bis hin zu Kaminreinigungen und Beratungen zu Energie- und Umweltschutz reichen, machen für sie den Reiz des Jobs aus. „Ich schätze die Abwechslung und den direkten Kontakt zu meinen Kunden“, schildert sie ihre Arbeit mit einem Lächeln.

Doch nicht nur die Tätigkeit selbst hat es Lilli angetan. Auch die typischen Outfits – moderne Berufskleidung und das traditionelle Schornsteinfegerdress – tragen dazu bei, dass sie oft als Glücksbringerin empfangen wird. Ihr langfristiges Ziel ist es, den Meisterbrief im Schornsteinfegerhandwerk zu erlangen und anderen Mädchen diesen interessanten Beruf schmackhaft zu machen. „Es ist wichtig, den Stellenwert des Handwerks hervorzuheben und junge Frauen zu motivieren“, betont Kleemann und zeigt sich überzeugt von den Chancen, die für Frauen im Handwerk aufblühen.

Handwerk und Frauen: Ein Wandlungsprozess

In deutschen Handwerksberufen ist der Frauenanteil trotz eines fortlaufenden Wandels noch gering. Momentan liegt er bei nur einem Fünftel der neu geschlossenen Ausbildungsverträge, wie die ZDS berichtet. Viele Betriebe entdecken zunehmend, dass Quereinsteigerinnen und Studienaussteigerinnen frischen Wind ins Unternehmen bringen können. Der digitale Wandel führt dazu, dass die körperlichen Anforderungen sinken und dadurch neue, attraktive Perspektiven im Handwerk geschaffen werden.

Die Vermittlung von gleichwertigen Karrierechancen und die Möglichkeit, Beruf und Familie zu kombinieren, sind essentielle Punkte, um Frauen für Berufe wie das der Schornsteinfegerin zu begeistern. Es gibt immer mehr Initiativen, die speziell auf die Förderung von Mädchen in handwerklichen Berufen abzielen. So konnte man in letzter Zeit einen Anstieg weiblicher Auszubildender verzeichnen, was auch als Trendwende in den traditionellen Geschlechterrollen gewertet wird.

Auf dem Weg zu mehr Chancengleichheit

Studien zeigen, dass Handwerksbetriebe von einer höheren Diversität in ihren Reihen profitieren können. Frauen bringen oft neue Perspektiven und Lösungsansätze ein, was zu einem positiven Betriebsklima sowie einer höheren Arbeitsqualität führt. Trotz der gelebten Realität im Handwerk sind die besonderen Herausforderungen, die Frauen in technischen Berufen begegnen, nach wie vor vorhanden. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat dazu angemerkt, dass viele Frauen sich mit dem körperlichen Aufwand in diesen Berufen schwer tun und oft zur Berufswahl aus der Angst vor mangelnder Anerkennung zurückschrecken.

Doch mit dem richtigen Ansatz lässt sich auch das Blatt wenden! Die Schaffung fairer Unternehmenskulturen und die Anpassung von Stellenanzeigen sind einige der Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, um den Frauenanteil im Handwerk zu erhöhen. Lilli Kleemann ist ein lebendes Beispiel dafür, dass es möglich ist, alte Strukturen aufzubrechen und neue Wege zu gehen. Sie ist fest entschlossen, anderen zu zeigen, wie erfüllend der Beruf im Schornsteinfegerhandwerk sein kann, und setzt sich aktiv dafür ein, den Nachwuchs zu fördern. In einem Bereich, der oft unterschätzt wird, zählt jede Stimme – und ihre hat definitiv Gewicht.

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OrtLauterbach, Deutschland
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