Trinkwasser-Revolution: Kinzig-Stausee liefert 2028 für Hessen!
Trinkwasser-Revolution: Kinzig-Stausee liefert 2028 für Hessen!
Bad Hersfeld, Deutschland - Das Trinkwasser aus dem Kinzig-Stausee könnte schon bald in die Haushalte des Main-Kinzig-Kreises sowie der Städte Frankfurt und Hanau sprudeln. Der Wasserverband Kinzig (WVK) hat ambitionierte Pläne, die voraussichtlich ab Ende 2028 in die Tat umgesetzt werden. Geschäftsführer Dr. Holger Scheffler meldet, dass die Bauanträge mittlerweile gestellt und die Genehmigungen beantragt wurden. Auch die Finanzierung ist gesichert – die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 70 Millionen Euro, eine stolze Summe für ein hessisches Vorhaben, das in dieser Form einzigartig ist, wie Osthessen-News berichtet.
Ein wasserreiches Projekt
Geplant ist der Bau eines Wasserwerks direkt am Kinzigstaudamm, um das Seewasser aufzubereiten. Ursprünglich sollte die Inbetriebnahme bereits 2027 erfolgen, doch dieser Termin erwies sich als unrealistisch. Die ersten Überlegungen zu diesem Projekt gibt es bereits seit sechs Jahren, und nun sind alle Beteiligten – darunter die Städte Hanau und Frankfurt sowie der Main-Kinzig-Kreis – in der Entwurfsplanung aktiv. Ein Wasserrechtsantrag soll 2024 eingereicht werden, wie die Fuldaer Zeitung berichtet.
Mit einer Kapazität von bis zu 13,5 Millionen Kubikmetern pro Jahr wird das neue Wasserwerk größtenteils durch das Trinkwasser aus dem Kinzig-Stausee versorgt, der mit einer Fläche von etwa 125 Hektar und einem Fassungsvermögen von rund sieben Millionen Kubikmetern jeden Tropfen zählt. Damit können zukünftig etwa 9 Millionen Kubikmeter jährlich aufbereitet werden. Die Hälfte dieser Menge wird im Main-Kinzig-Kreis verbraucht, während die andere Hälfte in die urbanen Gebiete von Hanau und Frankfurt fließt.
Technologisch auf der Höhe der Zeit
Die Aufbereitung des Trinkwassers erfolgt mithilfe eines Multibarrieresystems, das unter anderem Ultrafiltration umfasst. Um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden, wird auch ein neues Belüftungssystem zur Bekämpfung des Algenwachstums im Kinzig-Stausee eingeplant. Der Transport des aufbereiteten Wassers erfolgt über eine fast acht Kilometer lange Rohrleitung, die mit einem Durchmesser von 60 cm zur bestehenden Anlage in Neudorf verbunden wird. Dort wird es mit Brunnenwasser aus dem südlichen Vogelsberg gemischt, wie auf der Website von Hessen Wasser dargestellt.
Versorgungssicherheit für die Zukunft
Im Kontext einer langfristig nachhaltigen Wasserversorgung ist die Trinkwassergewinnung aus Oberflächenwasser in den nassen Jahreszeiten ein bedeutender Schritt. Dies hilft nicht nur, die Versorgung in trockenen Zeiten zu verbessern, sondern entlastet auch die Grundwasserreserven, die in Hessen traditionell die Hauptquelle für Trinkwasser darstellen. Der WVK hat sich dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen verschrieben und möchte eine hohe Versorgungssicherheit garantieren, die den Wasserbedarf der rund 2,4 Millionen Menschen in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main abdeckt.
Mit einem mutigen Schritt in die Zukunft zeigt der Wasserverband Kinzig, dass er ein gutes Händchen für die Herausforderungen von morgen hat. Die Initiative bringt nicht nur eine innovative Lösung für die Trinkwasserversorgung, sondern auch eine wichtige Perspektive auf die Ressourcenverwendung im Klimawandel – ein Anliegen, das uns alle betrifft.
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Ort | Bad Hersfeld, Deutschland |
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