Kleine Gefahr mit großer Wirkung: Kinder blenden Hubschrauber-Piloten!

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Zwei Kinder in Fulda haben mit einem Laserpointer Rettungspiloten geblendet. Polizei ermittelt wegen gefährlichem Eingriff in den Luftverkehr.

Zwei Kinder in Fulda haben mit einem Laserpointer Rettungspiloten geblendet. Polizei ermittelt wegen gefährlichem Eingriff in den Luftverkehr.
Zwei Kinder in Fulda haben mit einem Laserpointer Rettungspiloten geblendet. Polizei ermittelt wegen gefährlichem Eingriff in den Luftverkehr.

Kleine Gefahr mit großer Wirkung: Kinder blenden Hubschrauber-Piloten!

Am Dienstagabend, dem 12. August, kam es in Fulda-Aschenberg zu einem Vorfall, der nicht nur die lokale Polizei in Aufregung versetzte, sondern auch die Luftrettung stark betroffen machte. Zwei Kinder im Alter von neun und zehn Jahren hatten mit einem Laserpointer Piloten des Rettungshubschraubers Christoph 28 geblendet. Ein Anwohner hatte gegen 21:30 Uhr Meldung erstattet, dass er vom grünen Laserpointer geblendet wurde, kurz darauf berichteten auch die Piloten, dass sie während eines Rückflugs nach einem Einsatz ebenfalls betroffen waren.

Die Kinder übernachteten bei den Großeltern des Neunjährigen und spielten scheinbar ohne böse Absicht von einem Dachfenster aus. Die Polizei konnte schnell ein Wohnhaus ausfindig machen und informierte die Kinder über die Risiken ihres Handelns. Die Großeltern waren nicht über die Aktivitäten der Kinder informiert. Obendrein stellte die Polizei eine Strafanzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr und sicherte den Laserpointer.

Die Gefahren des Lasers

Die Blendung von Piloten kann besonders während kritischer Phasen wie der Start- und Landephase fatale Folgen haben. Ein Sprecher der ADAC Luftrettung betonte, dass solche Blend-Attacken nicht nur die Sicherheit der Flüge gefährden, sondern auch zu schwerwiegenden Strafen führen können, die bis zu mehreren Jahren Haft reichen. Ein Pilot konnte jedoch die Maschine sicher am Klinikum Fulda landen, nachdem er schnell reagierte und sich abwendete. Diese Vorfälle sind kein Einzelfall: Monatlich registriert die ADAC Luftrettung etwa einen solchen Vorfall.

Statistisch sieht es so aus, dass rund um den Frankfurter Flughafen im Jahr 2024 insgesamt 96 Laser-Blendungen gemeldet wurden, was nur drei weniger als im Vorjahr bedeutet. Bei solchen Angriffe werden häufig særlig die grünen Laserstrahlen verwendet, die greller wahrgenommen werden und somit die Sicht der Piloten erheblich beeinträchtigen können. Dies führt manchmal sogar zu Netzhautschäden oder bleibenden Beeinträchtigungen des Sehvermögens.

Ein besorgniserregender Trend

Laut einer Studie, die im British Journal of Ophthalmology veröffentlicht wurde, verursachen Laserpointer aus 100 Metern Entfernung keinen dauerhaften Schaden an der Netzhaut. Dennoch kann temporäre Blindheit zu katastrophalen Folgen führen, besonders in kritischen Phasen des Flugs. Professor John Marshall von der University College London warnte vor dem Schock, den solche Situationen bei Piloten auslösen können.

Die steigende Verfügbarkeit von leistungsstarken Laserpointern ist besorgniserregend: Schätzungen zufolge gibt es zwischen 500.000 und einer Million Laserpointer im Umlauf. Die steigenden Zahlen an Meldungen über Laserzwischenfälle sind ein Alarmzeichen, das sowohl Behörden als auch die Öffentlichkeit wachsam machen sollte.

Die vorliegende Situation macht deutlich, dass es nicht nur um ein harmloses Spielzeug handelt, sondern um eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit im Luftverkehr, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte.