Bühnenreife in Hünfeld: Schüler begeistern mit eindrucksvollen Inszenierungen!

Bühnenreife in Hünfeld: Schüler begeistern mit eindrucksvollen Inszenierungen!

Hünfeld, Deutschland - Die Vorfreude auf die Werkstattaufführungen an der Wigbertschule in Hünfeld war groß, und die beiden Grundkurse "Darstellendes Spiel" der Q2 ließen am vergangenen Freitag, den 24. Juni 2025, die Bühne nicht nur erbeben, sondern auch das Publikum verzaubern. Beide Gruppen präsentierten beeindruckende Inszenierungen, die das Engagement und die starke Bühnenpräsenz der jungen Darsteller unter Beweis stellten.

Die erste Gruppe, geleitet von Pia-Maria Sauer, führte „Der TaugeNICHTSKÖNNER“ auf. Dabei handelt es sich um eine kreative Umsetzung der Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ von Joseph von Eichendorff. Die Geschichte dreht sich um einen Müllersohn, der verspottet wird und mit seiner Violine aufbricht, um die Welt zu entdecken und die Liebe zu finden. In dieser Inszenierung wird die verzweifelte Suche des Taugenichts nach seinem Platz im Leben eindringlich thematisiert. Die Zuschauer spürten die innere Zerrissenheit des Protagonisten förmlich und konnten mit seinen Herausforderungen mitfühlen.

Das spannende Duell mit der Wissenschaft

Gleichzeitig setzen die Schülerinnen und Schüler unter der Leitung von Kristin Suppelt mit ihrer Szenencollage „Wer A sagt, muss (nicht) B sagen!?“ ein Zeichen. Diese Aufführung basiert auf Friedrich Dürrenmatts bedeutender Komödie „Die Physiker“, die in der Wicke eine spannende Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Verantwortung, Macht und den Auswirkungen wissenschaftlicher Entdeckungen behandelt. In der Inszenierung steht der Wissenschaftler Möbius im Mittelpunkt, der sich in einer psychiatrischen Anstalt versteckt, um seine gefährliche Entdeckung zu schützen.

Die Arbeit der Darsteller stellt auch kritische Fragen zur Verantwortung von Wissenschaftlern und zeigt, wie Machtstreben Einzelne beeinflussen kann – eine Thematik, die in unserer heutigen Zeit nicht aktueller sein könnte. Auch die Einblicke in die Klischees und Absurditäten der Psychiatriewelt werden durch die Charaktere wie Richard Voß und Mathilde von Zahnd eindrücklich skizziert. Der Inspektor ermittelt in einem komplexen Geflecht von Loyalität und Verrat, während er gleichzeitig das bedrohte Leben von Möbius in der Klinik untersucht.

Das Darstellende Spiel und seine Bedeutung

Der Erfolg dieser Inszenierungen ist nicht nur der Kreativität der Schüler zu verdanken, sondern auch dem Ausbildungsprogramm an der Wigbertschule, das Theater als wertvolles Ausdrucksmittel fördert. Das Fach „Darstellendes Spiel“ ermöglicht es den Schülern, sich intensiv mit der Kunstform Theater auseinanderzusetzen. Dabei erlernen sie nicht nur die praktischen Fertigkeiten des Spiels, sondern vertiefen auch ihr theoretisches Wissen über verschiedene Theaterformen, bedeutende Autoren und die Geschichte des Theaters.

Die Möglichkeit, das Fach als Wahlpflichtfach in der Mittelstufe zu belegen und seit dem Schuljahr 2018/19 auch in der Oberstufe als Grundkurs zu wählen, fördert eine langfristige Auseinandersetzung mit dem Theater und steigert die kulturelle Teilhabe der Schüler. In kleinen und engagierten Gruppen entwickeln die Teilnehmer eigene Szenen, arbeiten mit Requisiten und Kostümen und erleben so die Vielfalt des Theaters hautnah Rhönkanal.de und RHS Hannover.

Die Technik-AG der Schule rundete das Gesamterlebnis ab, indem sie die Aufführungen mit ihrem technischen Know-how unterstützte, was den Schülern eine professionelle Plattform bot.

Am Ende des Abends erhielten die Darsteller nicht nur den verdienten Applaus des Publikums, sondern auch eine Rose von ihren Kursleiterinnen, was die wertvolle Arbeit aller Beteiligten symbolisierte. Es steht fest, dass diese Werkstattaufführungen nicht nur unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen – für Schauspieler und Zuschauer gleichermaßen.

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OrtHünfeld, Deutschland
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